Matias Faldbakken - Wir sind fünf

Ein etwas anderes Familiendrama

 
Inhaltsangabe:

In der Nähe von Oslo in einem kleinen Ort namens Råset führt Tormod Blystad mit seiner Frau und seinen zwei Kindern ein beschauliches Leben. Nach einer wilden Jugend ist aus Tormod ein verlässlicher Vater und Ehemann geworden. Aber in jeder Familie gibt es eine Lücke, die gefüllt werden muss. So kommt die kleine Hündin Snusken auf den Hof. Die Kinder lieben das Tier sehr, doch eines Tages verschwindet Snusken spurlos. Um seine Kinder zu trösten, mischt Tormod in seiner Werkstatt aus verschiedenen Zutaten ein Ersatzwesen aus Lehm – und fordert damit Kräfte heraus, deren Reichweite er nicht einmal erahnen kann.
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Nachdem ich den Klappentext und die Empfehlungen dieses Buches gelesen habe, wo es unter anderem als "der beste norwegische Roman des Jahres" gelobt wurde, "der eine poetische Wucht entwickelt", war ich sehr gespannt. Tatsächlich liebe ich norwegische Bücher und hatte daher, zugegebenermaßen, recht hohe Erwartungen. Leider wurden diese nicht ansatzweise erfüllt und ich will versuchen zu erklären, wieso.

Als der Familienhund der Blystads verschwunden ist, beginnt die Familie wieder auseinanderzudriften. Der Hund war ihr einziger gemeinsamer Mittelpunkt, da sie alle doch recht unterschiedliche Charaktere sind und ansonsten neben sich her leben. Der Vater, besorgt deswegen, beschließt also, eine neue Gemeinsamkeit aufzubauen. Nachdem er eine Weile mit Ton experimentiert hat und dieser beginnt, einige interessante Eigenschaften aufzuweisen, holt er die Kinder mit ins Boot, was auch super klappt und die drei wieder zusammenschweißt. Natürlich kommt es, wie es kommen muss und das Unglück lässt nicht lange auf sich warten. Wobei in diesem Fall irgendwie schon, denn für mich fing die Spannung erst im letzten Viertel des Buches wirklich an und auch da hielt sie sich in Grenzen. Für einen Horrorroman (vor allem aus dem Bereich "Hardcore") hab ich da einfach mehr erwartet.

Auch die Charaktere konnten mich nicht überzeugen, was, glaube ich, an dem nüchternen Schreibstil lag, der dazu führte, dass ich mich in keinen von ihnen wirklich reinversetzen konnte. Teilweise kamen sie mir vor wie leere Hüllen und ich konnte keinen Bezug zu ihnen herstellen, was ich schade finde, denn das Potenzial der Figuren war definitiv gegeben.

Und dann der Ton ... warum hat er ein Eigenleben entwickelt? Es wurden mir dafür zwar ein, zwei Theorien vom Autor angeboten, aber diese haben für mich überhaupt keinen Sinn ergeben.

Tja, und das Ende? Das hat mich kopfschütteln lassen. Ich sehe zwar den Bezug zur alten Mythologie, aber das war mir ehrlich gesagt alles zu weit hergeholt.

Persönliches Fazit: Ich persönlich konnte diesem Buch inhaltlich leider nichts abgewinnen: wenig Spannung, kein erkennbarer roter Faden, oberflächliche und triste Charaktere. Daher kann ich leider keine Leseempfehlung geben. Vor allem nicht im Bereich (Hardcore-)Horror, weil für diese Spezifizierung genretypische Elemente fehlen.
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Bibliografie:

ISBN: 978-3453272996
Reihe: -
Genre: Horror, Hardcore
Erscheinungsdatum: 31.08.2020
Seitenanzahl: 256
Format: HC: 22,00 € / E-Book: 17,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja


Rezension: © RO, Alice
Cover Original: © Heyne
Grafikgestaltung: © RO, Sabrina



 

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