Loni Littgenstein - Harlekin

Ein Buch über Freundschaft, Hass und ganz viel Leid.


Inhaltsangabe:

Natalie Merkau führt ein bescheidenes Leben. Eines Tages trifft die junge Frau auf den Obdachlosen Hans, und es entwickelt sich mit der Zeit eine tiefe Freundschaft. Nach einem brutalen Angriff auf die beiden, suchen Natalie seltsame Visionen heim. Mark Christiansen, Sohn eines Fast-Food-Restaurant-Betreibers, taucht unvermittelt in ihrem Unterbewusstsein auf. Ein 12-jähriger im Rollstuhl, der den Machenschaften seines Vaters hilflos ausgeliefert ist.
Mittels einer therapeutischen Rückführung versucht Natalie zu ergründen, was die Bilder in ihrem Kopf zu bedeuten haben.
Natalies und Marks Leben sind durch ein unsichtbares Band verwoben – und Natalies nimmt daraufhin eine unvorhergesehene Wendung. Was passiert, wenn das, was einmal war, zu dem wird, was noch kommt?
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Fasziniert von Cover und Klappentext habe ich mich sofort in die Seiten gestürzt und einen super spannenden Mystery-Thriller gelesen.

Natalie ist ein herzensguter Mensch. Sie hat sich mit Hans, einem Obdachlosen, angefreundet und bringt ihm jeden Abend nach ihrer Schicht Burger und Pommes vorbei. So hat sich zwischen den beiden eine innige Freundschaft entwickelt, die leider ein dramatisches Ende nimmt. Denn nach einem Angriff auf die beiden leidet Natalie unter den Folgen und wird von Visionen heimgesucht, die ihr den Schlaf rauben.

„Was war nur mit ihr passiert? Sie schien ein anderer Mensch geworden zu sein. Einer, der nicht wusste, wer er tatsächlich war. Sie hasste Situationen wie diese, in denen sie sich nicht unter Kontrolle hatte, wenn sich ihr Inneres ein Eigenleben aufbaute. (Zitat)

In ihren Visionen ist sie Mark ganz nah. Mark sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl und ist seinem sadistischen Vater Ben hilflos ausgeliefert. Ben ist ein Tier und könnte widerwärtiger nicht sein. Wie er mit seinem Sohn umgeht, ist mit 'herzlos' noch untertrieben ausgedrückt. Er erniedrigt ihn und zwingt ihn, seine ekelhaften Tätigkeiten mit anzusehen. Mark kann ihm nicht entkommen und vermisst seine Mutter, die sich das Leben nahm. Aber auch mit ihr hatte Mark keine große Stütze.

„Du bist Mark, mein Sohn. Der Hass einer Mutter ist stärker als alles andere. Das glaub mir. Ich konnte nicht anders. Das war nicht meine Vorstellung von einem Kind. Nicht das, was wir verdient haben. (Zitat)

Angeekelt von dem Verhalten von Marks Eltern habe ich den Plot mit Spannung und Mitgefühl verfolgt. Die Perspektivenwechsel zwischen Mark und Natalie spielen dabei eine große Rolle und sind auch sehr wichtig, um die Verbindung der beiden herstellen zu können oder anfangs zumindest zu erahnen. Hier hat die Autorin sehr viel Wert aufs Detail gelegt und konnte nicht nur mit dem fesselnden Schreibstil bei mir punkten. Vor allem ihre präzise Beschreibung der Emotionen, ob bei Mark oder Natalie, haben mich absolut überzeugen können und bei mir ebenfalls für jede Menge Gefühlschaos gesorgt.

Zum Ende hin hatte meine Neugier den absoluten Höhepunkt erreicht und ich konnte es kaum erwarten, zu erfahren, was es mit Natalie und Mark auf sich hat. Die Auflösung ist schockierend und traurig zugleich, hat das Buch aber für mich perfekt zum Abschluss gebracht.

Persönliches Fazit: Ein Mystery-Thriller der besonderen Art über Freundschaft, Hass, Wut und ganz viel Leid. Perfekt umgesetzt von einer Autorin, die ihr Handwerk versteht. Sehr zu empfehlen!
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Bibliografie:

Autorin: Loni Littgenstein
Verlag: Redrum
ISBN: 978-3959575447
Reihe: -
Genre: Mystery-Thriller
Erscheinungsdatum: 28.09.2020
Seitenanzahl: 170
Format: TB: 10,49 € / E-Book: 2,99 €
Leseprobe: -
Leseexemplar: Nein

Rezension: © RO, Sabrina
Grafikgestaltung: © RO, Sabrina
Cover Original: © Redrum

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