Inhaltsangabe:
Wochen ist es her, dass Ambers Zwillingsschwester Lucy verschwunden ist. Einfach so. In einer Vollmondnacht. An Halloween. Genau einen Monat nach Ambers Vater.
Keine Verdächtigen, keine Lösegeldforderung, nicht eine einzige Spur. Amber weiß, die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden noch leben, sinkt mit jedem Tag. Jeder in ihrem Umfeld könnte der Täter sein. Und sie wird ihn finden – und wenn sie in jeden einzelnen Keller einsteigen muss, um nach ihnen zu suchen.
Christina Stein treibt das Geschehen sanft voran und den Leser gnadenlos auf das beklemmende Ende zu – grandios erzählt und ganz nah an der Zielgruppe.
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Die 17-jährige Amber ist verzweifelt. Erst verschwindet ihr Vater und kurz darauf ihre Zwillingsschwester Lucy. Die Polizei findet keine Hinweise auf ihren Verbleib. Doch Amber kann sich damit nicht abfinden und macht sich selbst auf die Suche nach ihren Familienangehörigen, indem sie in alle Häuser von - aus ihrer Sicht - Verdächtigen einbricht und alles durchsucht. Irgendwo müssen die beiden ja stecken! Unentdeckt einzubrechen ist jedoch gar nicht so einfach, und so bringt sie sich in manche verzwickte Situation und letztlich auch in Gefahr.
Die Geschichte ist aus Ambers Sicht erzählt und man kann gut nachempfinden, wie verloren und überfordert sie sich fühlt.
Zitat Pos. 230:
"Als würde es nicht reichen, dass nur ein Familienmitglied von jetzt auf gleich verschwindet. Als bräuchte man diese Erfahrung in der doppelten Dosis: zweimal Verzweiflung, zweimal dieses absurd schwarze Loch, durch das man immer weiter fällt. Kein Boden in Sicht. Wurmloch aus purem Schmerz."
Aber es ist nicht nur Amber, die leidet. Da sind auch noch ihre Mutter, die sich im Alkohol ertränkt, und ihr kleiner Bruder Tom, für die Amber stark sein muss. Es ist erschütternd mitzuverfolgen, wie das ganze Familienleben auseinanderbricht.
Die Autorin hat den jugendlichen Protagonisten in der wörtlichen Rede eine altersangepasste Sprache verpasst, die zwar authentisch, aber vielleicht manchmal etwas gewöhnungsbedürftig war, was aber vielleicht auch an meinem Alter lag. Nichtsdestotrotz kann man Ambers emotionales Chaos gut verstehen und fiebert mit, ob sie auf etwas Hilfreiches stößt. Dabei durchlebt man mit ihr auch sämtliche Probleme von jungen Erwachsenen, über Liebe und Freundschaft, bis hin zu den Narben der Vergangenheit. Denn Amber bekommt unerwartete Hilfe von jemandem, der sie wirklich versteht. So richtig spannend wird es dann nochmal zum Ende, als die beiden tatsächlich auf eine Spur stoßen.
Persönliches Fazit: Ein Jugendthriller, der emotional und ruhig beginnt, aber mit einem spannenden Shutdown endet. Ich empfehle dieses Buch allen Lesern, die über die psychischen Belastungen lesen möchten und nicht auf einen blutigen Thriller aus sind.
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Bibliografie:
Autorin: Christina Stein
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3-7373-5712-8
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 24.03.2021
Seitenanzahl: 288
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Daniela
Grafik: © RO, Darren
Cover Original: © Fischer Verlag
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