G.D. Abson - Tod in weißen Nächten

Lest ihr den Prolog eines Buches bzw. wie sinnig ist dieser für euch?

Inhaltsangabe:

Sankt Petersburg kann tödlich sein. Eine junge Frau verschwindet im Halblicht der Weißen Nächte.
 
Kommissarin Natalja Iwanowa, ebenso bekannt für ihre Integrität wie für ihre scharfe Zunge, wird beauftragt, dem Verschwinden einer schwedischen Studentin nachzugehen. Ihr Team ermittelt unter Hochdruck, da der Vater des Opfers extrem vermögend ist und ihre Chefs einen schnellen Ermittlungserfolg wollen. Tatsächlich scheint der Fall gelöst, als eine komplett verbrannte Leiche gefunden wird. Neben den Überresten: Zena Dahls Handtasche, auf der Fingerabdrücke sichergestellt werden können. Doch Natalja ist sich sicher, dass jemand im Hintergrund die Fäden zieht, und sie setzt gegen die Anweisungen ihrer Vorgesetzten alles daran, die wahren Zusammenhänge aufzudecken. Sie bringt damit nicht nur ihr eigenes Leben in Gefahr.

Der atmosphärische, spannende Auftakt der Sankt Petersburger-Serie um die Kommissarin Natalja Iwanowa, die sich keinem System beugt, sondern nur ein Ziel verfolgt, koste es, was es wolle: Die Wahrheit.
________________

Ich lese Prologe sehr selten bzw. überfliege ich sie häufig nur. Denn für mich sind sie meistens nicht sinnig und verwirren mich nur noch mehr. Teilweise weiß ich auch nicht, wieso es jetzt unbedingt dieser Prolog sein musste. Doch hier wurde ich tatsächlich überrascht. Der erste Prolog, der mich endlich mal wieder überzeugen konnte. Er ist wichtig für die Hauptgeschichte, welche sich um den Prolog herum aufbaut. Das fand ich persönlich sehr gut gemacht.

Der Schreibstil konnte mich direkt fesseln. Kurze Sätze und ein toller Spannungsaufbau waren vorhanden. Verwirrend jedoch fand ich die ganzen russischen Begriffe. Hier hätte ich mir gern mehr Erklärungen gewünscht. Auch die Namen waren ein wenig schwer und gewöhnungsbedürftig. Ein Glossar wäre toll gewesen, vielleicht auch ein kleines Wörterbuch, damit man die Namen richtig aussprechen kann.

Die Hauptcharaktere in dem Buch fand ich sehr sympathisch, besonders unseren „Hauptmann“ Natalja. Sie ist eine der wenigen Polizistinnen, die weder korrupt noch bestechlich sind. Sie folgt ihrem Job mit Leidenschaft und hat es häufig in der Männer dominierenden Welt nicht leicht. Dennoch kämpft sie sich durch und hat schon zu dem ein oder anderen Trick gegriffen, um aufzusteigen. Sie hat sich den Respekt ihrer männlichen Kollegen erkämpft.

Russland ist nicht wie Deutschland: andere Regeln, andere Sitten. Dem sollte man sich bewusst sein, bevor man das Buch liest, denn hier wird das wahre Russland gezeigt. Allgemein fand ich es schwer, die russische Polizeihierarchie zu durchblicken. Es gab einige Beschreibungen, die ich selbst nachschauen musste. Es wird leider sehr wenig erklärt. Dennoch tut es der Spannung keinen Abbruch. Ich habe häufig mitgerätselt, dachte, ich sei auf die Lösung gekommen, und wurde dann wieder überrascht, da es sich doch in eine andere Richtung entwickelte. Bis zum Ende habe ich im Dunkeln getappt.

Persönliches Fazit: Ich hatte etwas anderes erwartet, mehr einen Politthriller als Kriminalroman. Bekommen habe ich eine starke Protagonistin, einen genialen Spannungsaufbau und einen super Schreibstil. Ich empfehle dieses Buch gern für alle Krimi- und Thriller-Fans. Hilfreich ist es, wenn man ein wenig russisch beherrscht oder vielleicht schon einmal in Russland war.

PS: Jetzt würde ich gerne einmal persönlich Sankt Petersburg besuchen.
________________

Bibliografie:

Autor: G.D. Abson
Verlag: Rowohlt
ISBN: 978-3-499-00167-3
Reihe: -
Genre: Krimi
Erscheinungsdatum: 18.05.2021
Seitenanzahl: 448
Format: TB: 12,00 € / E-Book: 4,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Lena
Cover Original: © Rowohlt
Grafik: © RO, Sabrina


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deine Nachricht!