Würdest du Geist und Seele eines geliebten Menschen nach dessen Tod in einer Maschine am Leben erhalten?
Inhaltsangabe:
Kalifornien in der nahen Zukunft:Aufgrund einer fatalen Epidemie steht der Bundesstaat unter Quarantäne. Niemand darf raus, die sozialen Kontakte beschränken sich auf Social Media und E-Mails. Dann gelingt der Firma Metis Corporation ein genialer Coup - das Bewusstsein Verstorbener wird in Roboter hochgeladen, und diese „Companions“ leisten den eingesperrten Menschen völlig risikofrei Gesellschaft.
So weit, so gut. Die Realität sieht anders aus: Die meisten Companions erwartet kein sorgenfreies Leben, sondern sie werden wie Sklaven in den Häusern der Reichen gehalten. Eine von ihnen ist Lilac, die als junges Mädchen ermordet und gegen ihren Willen zum Companion gemacht wurde. Als Lilac eines Tages die Flucht gelingt, macht sie sich auf die Suche nach ihrem Mörder. Eine besonders abenteuerliche wie faszinierende Reise durch das Amerika der Zukunft beginnt...
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Wir alle wissen wohl nur zu gut, was ein Lockdown für eine sozialorientierte Gesellschaft bedeuten kann: Konflikte, Unzufriedenheit und Distanz bis hin zur Isolation. Und das Ganze über Jahre? Das scheint dann doch irgendwie unvorstellbar. So aber sieht die Realität in Katie M. Flynns „Companions“ aus.
Flynn verbindet düstere Zukunftsszenarien, die irgendwie doch nicht so fern sind, mit kriminalistischen Zügen, die so einige Überraschungen bereit halten. Wirklich beängstigend fand ich dabei die Verhaltensweisen, die sowohl im Umgang mit Mitmenschen als auch mit den Companions zu Tage treten. Flynn entwickelt ein Gesellschaftsbild, das extrem von Macht und Geld regiert wird und in Zeiten der Quarantäne ernste Züge eines Überwachungsstaates aufweist. Und erst Recht nach der Quarantäne gilt: Wer nicht nach den Regeln spielt oder nicht mehr gebraucht wird, wird „entsorgt“.
Alle handelnden Figuren sind so gezeichnet, dass sie sich perfekt in dieses Bild einfügen. Mich überzeugten sie durch ihre realistische, empfindsame und intelligente Darstellung. Auch wenn Lilac eine der tragenden Figuren mit einem dramatischen Schicksal ist, so konnte sie bei mir, vor allem mit Fortschreiten der Handlung, nur wenige Sympathien wecken. Viel fesselnder waren für mich die Storys derer, die im Laufe der Zeit in irgendeiner Verbindung zu ihr standen, egal ob direkt oder indirekt. Allen voran habe ich mit Gabe, Kit und Nat mitgefiebert, die alle drei auf ihre Weise zu wahren Sympathieträgern wurden.
Auch sprachlich treibt Flynn die Handlung temporeich voran. Dazu trägt unter anderem der ständige Wechsel zwischen den Perspektiven der handelnden Figuren entscheidend bei. Mit ihnen wechseln zudem die Schauplätze, jedoch führen sämtliche Stränge über kurz oder lang zueinander. Zwischenzeitlich waren es jedoch so viele, dass ich mich im Nachhinein noch immer frage, ob wirklich alles aufgedröselt wurde, oder mir in der Menge einfach etwas entgangen ist. Schlussendlich entwickelt Flynn aber eine klare, wohl durchdachte Story, die mit so mancher Wendung überzeugen kann und uns nachdenklich mit einem beklemmenden Grummeln im Magen zurücklässt.
Persönliches Fazit: Mit „Companions“ liefert Katie M. Flynn einen spannenden und kurzweiligen Roman, der mich persönlich gut unterhalten hat. Fans von futuristischen Storys kann ich dieses Buch daher in jedem Fall empfehlen.
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Bibliografie:
Autorin: Katie M. Flynn
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-641-25185-7
Reihe: -
Genre: Roman (Fantasy)
Erscheinungsdatum: 14.06.2021
Seitenzahl: 352
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Franziska
Cover Original: © Heyne Verlag
Grafik: © RO, Sabrina
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