Inhaltsangabe:
Einst zog ein einsamer Fischer sein Netz an Land und fand darin eine Frau. Eine Frau mit schwarzem Haar und Augen, in denen sich der Sturm des Meeres widerspiegelte. Anstelle von Beinen hatte sie einen Fischschwanz, und obwohl sie die Worte des Fischers nicht verstand, rührte sie seine Einsamkeit, und sie blieb bei ihm. Ihre Liebe dauerte an, bis sein Tod ihn von der unsterblichen Meerjungfrau trennte.
Doch Gerüchte über dieses rätselhafte Wesen sind längst laut geworden – und haben die Aufmerksamkeit eines Mannes erregt, der mit seinem Zirkus durch das Land zieht und den Menschen ihre schlimmsten Albträume hinter Gittern vorführt. Sein Name ist P.T. Barnum, und er sucht eine Meerjungfrau ...
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Wo sind die Märchenfans unter euch? Schon als Kind liebte ich es im Märchenbuch zu blättern oder sämtliche Verfilmungen zu schauen. Das hat sich zugegebenermaßen bis heute nicht geändert. Und nun ratet mal, welches zu meinen absoluten Lieblingsmärchen gehörte: richtig, Arielle!
Tatsächlich fühlte ich mich ganz zu Beginn doch sehr an die Disney-Verfilmung beziehungsweise an das Märchen von Hans Christian Andersen erinnert und war im ersten Moment etwas unschlüssig, wie ich das finden würde. Dieser Zweifel zerstreute sich aber noch im Verlauf des ersten Kapitels, denn Christina Henry greift zwar den allseits bekannten Teil der Meerjungfrauenerzählungen auf, kreiert darum aber eine ganz eigene Story, die nicht schöner hätte sein können.
Henry erzählt die Geschichte eines Wasserwesens, das seiner Zeit um Welten voraus ist. Als moderne, starke und emanzipierte Frau stößt sie in der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts auf viele Widerstände. Allen Anfeindungen und Neidern zum Trotz steht Amelia aber für ihren Glauben, ihre Liebe und ihr Anderssein ein. Aber wird sie schlussendlich wirklich frei sein?
Henry zeichnet ganz wunderbare Figuren, die allesamt durch ihre realistischen, individuellen Züge überzeugen. Mit ihrer Art zu erzählen, entführt Henry ihre Leser in eine phantastische Welt, die stets einen Bezug zur Realität behält. Und so fabelhaft die Story an sich auch zu sein scheint, stößt sie uns doch gleichzeitig immer wieder auf Missstände und Probleme, die sich bis in unsere heutige Zeit ziehen und die wir viel zu oft als gegeben hinnehmen.
Persönliches Fazit: Auch wenn ich wirklich nicht behaupten kann, dass es sich bei „Die Chroniken der Meerjungfrau“ um eine düstere Story handelt, was ich ehrlich gesagt wegen der anderen Chroniken-Bücher erwartetet hatte, so empfehle ich sie trotzdem jedem, der Märchen und phantastische Erzählungen mag! Einfach, weil es eine tolle Story für Erwachsene ist, die uns in fabelhafte Welten abtauchen lässt und dabei nie den Bezug zur Realität verliert.
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Bibliografie:
Autorin: Christina Henry
Verlag: penhaligon
ISBN: 978-3-7645-3237-6
Reihe: Band 5
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 18.10.2021
Seitenanzahl: 368
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Franziska
Grafik: © RO, Anastasia / ars.apparendi
Cover Original: © penhaligon Verlag
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