W. L. Gresham - Nightmare Alley

Wer hoch hinaus will, kann tief fallen...

Inhaltsangabe:

Willkommen in der Welt der Jahrmärkte und Freakshows. Der junge Schausteller Stanton Carlisle lernt dort die schmutzigen Tricks und wird zum skrupellosen Gauner. Er gibt sich als spiritueller Guru aus, um die Reichen und Schwachen auszunehmen. Es beginnt ein Psychoduell aus Täuschung und Verrat, bei dem nicht länger nur die Zuschauer, sondern alle Beteiligten zu Verlierern werden. Doch sein Spiel der Lügen treibt ihn geradewegs in die Albtraumgasse … Mit effektiver Atmosphäre und außergewöhnlicher Prosa geschrieben, ist Nightmare Alley mehr als ein großes Drama: Stantons entschlossener Aufstieg und der unvermeidliche Sturz ins Verderben ist die röntgenscharfe Durchleuchtung des »american dream«.
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Die ersten Karten, so nennt Gresham hier die Kapitel, beschreiben den Jahrmarkt und deren Schausteller, die den jungen Stanton Carlisle in ihrem Kreis aufgenommen haben. Diesen Teil fand ich besonders interessant, weil uns der Autor in die Welt der Jahrmärkte des 19. Jahrhunderts entführt, die so ganz anders sind als die, die wir heute kennen. Dort jedenfalls, im Ten-o-One, startet die Karriere von Stan.

Zitat:

„Hoately mag es nicht, wenn man die Zuschauer so weit im Süden übers Ohr haut. Kann es ihm nicht verübeln. Geht hier ganz schnell und plötzlich hat man Ärger an der Backe. Ich sage immer, wenn du es nicht schaffst, dich mit deinem Verkauf über Wasser zu halten, hast du in einem ordentlichen Ten-o-One nichts verloren."

Das Setting und die Atmosphäre sind düster, unheimlich und wahnsinnig fesselnd. Man wäre so gerne selbst vor Ort - wenn man kein Angsthäschen ist.

Eines Tages trennt sich Stan, zusammen mit Molly, vom Jahrmarkt und startet eine unglaubliche Karriere. Er wird immer arroganter, selbstsicherer und haut die Leute ordentlich übers Ohr. Als er sich selbst zum Reverend ernennt, ist er auf dem Höhepunkt seines Lebens. Und man ist hin- und hergerissen, verflucht ihn, will ihn dennoch beschützen, versteht seine Handlungen absolut nicht, aber spürt enormes Leid in seiner Seele. Bis jetzt kann ich euch nicht sagen, ob ich Stan mochte oder nicht. Sowas muss ein Autor erst einmal schaffen.

Nach einigen Startschwierigkeiten, ich musste mich erst an den einnehmenden und rauen Schreibstil gewöhnen, bin ich nur so durch die Story gerauscht. Die Kapitel - pardon: Karten - sind zwar relativ lang, aber trotzdem gut zu verfolgen.

Persönliches Fazit: Eine herrlich düstere Geschichte, die mich ob ihrer Figuren und des Schauplatzes unglaublich in ihren Bann gezogen hat. Dieses Buch wird mich noch einige Zeit beschäftigen.

Übrigens: Die Story wurde bereits von Guillermo del Toro mit Starbesetzung verfilmt (u.a. Rooney Mara, Cate Blanchett, Bradley Cooper) und soll ab dem 27. Januar bei uns in den Kinos laufen.
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Bibliografie:

Autor: William Lindsay Gresham
Verlag: Heyne
Originalverlag: Festa Verlag
ISBN: 978-3-453-67736-4
Reihe: -
Genre: Roman, Noir, Grusel
Erscheinungsdatum: 22.11.2021
Seitenanzahl: 512
Format: TB: 12,99 € / E-Book: 5,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Susi
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Heyne Verlag
Reader: © pocketbook
 
 

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