Leona Deakin - LOST

Was würdet ihr tun, wenn plötzlich die letzten vier Jahre aus eurem Gedächtnis verschwunden wären?

Inhaltsangabe:

Während einer Gala auf einer Militärbasis nahe Plymouth ereignet sich eine schwere Bombenexplosion. Die Verletzten werden in die nächstgelegene Klinik gebracht – doch der Krankenwagen mit Captain Harry Peterson kommt nie dort an. Verzweifelt wendet sich seine Lebensgefährtin Karene an ihre alte Freundin, die Profilerin Dr. Augusta Bloom. Als Harry in einem weit entfernten Krankenhaus auftaucht, muss Augusta Karene eine schreckliche Nachricht überbringen: Harry kann sich an die letzten vier Jahre nicht erinnern. Karene ist eine Fremde für ihn. Und Augusta wird den Verdacht nicht los, dass man Harry sein Gedächtnis mit Gewalt genommen hat ...
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Ich kannte die Autorin bereits von dem Buch „Mind Games“ her und habe mich auf neuen Lesestoff von ihr gefreut. LOST schließt direkt ein paar Monate nach dem ersten Fall von Augusta Bloom und Jameson an. 
 
Die Charaktere gefallen mir noch immer sehr. Jameson musste bereits einiges durchmachen im ersten Teil und wollte eigentlich das „Ermittler-Leben“ hinter sich lassen. Dennoch wird er in den neuen Fall mit reingezogen. Er ist nicht unbedingt begeistert davon, möchte der Kundin aber natürlich helfen. Hier habe ich den starken Charakter in ihm wiedererkannt. Ich finde Jameson tatsächlich ein wenig sympathischer als die Psychologin und Privatdetektivin Dr. Augusta Bloom. Er ist für mich der vielfältigere Protagonist und hätte deutlich mehr an Vergangenheitspotenzial und Tiefe zu bieten. Doch scheinbar sieht die Autorin dies anders, da hauptsächlich Augusta in den Vordergrund gerückt wird. 
 
Das Buchthema an sich hat mir gut gefallen und mich neugierig gemacht. Ich stelle es mir erschreckend vor, wenn plötzlich vier Jahre des eigenen Lebens verschwunden sind und man sich nicht mehr daran erinnern kann. Aber ich glaube für die Menschen, die man vergisst, ist es noch um einiges schlimmer als für einen selbst.

Von der Umsetzung war ich aber leider nicht so sehr begeistert. Ich bin nicht daran interessiert, tief in Gegebenheiten und Abläufe des Militärs einzutauchen, wie es hier in dem Buch der Fall war. Einige der Passagen habe ich daher übersprungen; meiner Meinung nach waren sie auch nicht unbedingt relevant. Es gab einige unerwartete Wendungen und überraschende Momente. Mit meinen Ermittlungen befand ich mich häufig auf dem Holzweg und hab mich tatsächlich über diese Fehler geärgert. Zwischendurch war ich auch arg verwirrt, weil nichts mehr einen Sinn ergeben hat. Doch wie im ersten Teil hat sich das Ganze zum Ende hin authentisch zusammengefügt und die Auflösung hat mich sogar überrascht, da ich überhaupt nicht mit diesem Ende gerechnet hatte.

Persönliches Fazit: Die Autorin hat einen soliden Psycho-Thriller geschrieben, der mich aufgrund der genannten Kritikpunkte nicht vollends überzeugen, jedoch gut unterhalten konnte. Die Militärstruktur würde ich persönlich weglassen und hier stattdessen zum Beispiel Scotland Yard näher beleuchten oder den MI6, aber dies ist natürlich nur mein persönlicher Geschmack. Ich empfehle das Buch sehr gern weiter an Thriller-Fans, die eine leichtere Lektüre suchen.
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Bibliografie:

Autorin: Leona Deakin
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3442491742
Reihe: Teil 2
Genre: Psycho-Thriller
Erscheinungsdatum: 14.02.2022
Seitenanzahl: 464
Format: Print: 11,00 € / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Lena
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Goldmann Verlag



 

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