Inhaltsangabe:
Für ihren True-Crime-Podcast reist Investigativjournalistin Rachel in die beschauliche Küstenstadt Neapolis, um über einen dortigen Vergewaltigungsprozess zu berichten. Kaum angekommen, erhält sie anonyme Briefe, die auf einen Cold Case hindeuten, der große Parallelen zum aktuellen Fall aufweist: Vor 25 Jahren ertrank nachts eine junge Frau im Meer. Obwohl ihr Körper Spuren von Misshandlung zeigte, wurde ihr Tod schließlich als Unfall deklariert. Rachel beginnt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, und gerät dabei in einen gefährlichen Sumpf aus Lügen und Geheimnissen …
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„Ich bin Rachel Krall, und dies ist schuldig oder nicht schuldig, der Podcast, mit dem ihr auf der Geschworenenbank sitzt“. Mit diesen Worten verabschiedet sich Rachel regelmäßig von ihren Hörern und hat sich in der True-Crime-Szene einen Namen gemacht. Vor Anfragen kann sie sich kaum retten, sucht sich jedoch nur ganz besondere Fälle aus. Wie auch der in Neapolis, wo dem bekannten und aus wohlhabenden Verhältnissen stammenden Schwimmer Scott eine Vergewaltigung vorgeworfen wird. Doch schon auf dem Weg dorthin erhält Rachel anonyme Briefe, die sie auf den 25 Jahre zurückliegenden Tod von Jenny Stills aufmerksam machen sollen. Neugierig wagt sich Rachel an den Fall ran und muss schon bald feststellen, dass sie lieber die Finger davon gelassen hätte…
Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt. Den Großteil davon übernimmt Rachel selbst, die über die aktuelle Gerichtsverhandlung berichtet. Aber wir begleiten sie auch bei Recherchen zum damaligen Fall von Jenny. Hier kommt kapitelweise außerdem Hannah zu Wort und lässt den Leser an den damaligen Geschehnissen vor Jennys Tod teilhaben. Sie erzählt über die plötzliche Verwandlung ihrer Schwester, ihren Rückzug, ihre Gewichtsabnahme und letztendlich auch über ihren mysteriösen Tod.
Rachel ist eine tolle Persönlichkeit. Ihr Charakter wird authentisch und real dargestellt, sodass der Leser sofort einen Bezug zu ihr herstellen kann. Sie liebt ihre Arbeit und den Nervenkitzel, den die Ermittlungen mit sich bringen. Wenn sie sich einem Fall annimmt, dann nur, weil sie berechtigte Zweifel hegt und unbedingt Gerechtigkeit für Täter oder Opfer fordert.
„Ich verließ das Gericht an jenem Tag mit dem Gefühl, dass das Geschworenensystem anfällig für Betrug ist. Dass es vor allem um Manipulation und Vernebelung geht. Dass es darum geht, zu gewinnen und zu verlieren. Ein Spiel aus Kräftemessen und Ego. Dass es nichts mit dem Gesetz und auch nichts mit dessen Einhaltung zu tun hat. Mit Schuld oder Unschuld. Mit Gerechtigkeit. Oder mit der Wahrheit.“ (Zitat)
Von Hannah selbst erfahren wir leider nicht besonders viel. Jedoch hat mich stark beeindruckt, wie sehr sie nach 25 Jahren immer noch den Tod an ihrer Schwester Jenny aufklären möchte. Die beiden hatten eine enge Verbindung und ich konnte spüren, dass Hannah den Verlust ihrer Schwester nie richtig verarbeiten konnte. Sie wirkt immer noch verletzlich und sensibel, ist andererseits aber unglaublich mutig, indem sie den Kontakt zu Rachel gesucht hat.
Der Schreibstil ist locker, flüssig und sehr bildhaft. Die Kapitel haben genau die richtige Länge und machen neugierig auf den Fortgang der Geschichte. Die Spannung zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Geschehnisse und es war für mich kaum möglich, eine Pause einzulegen. Gerade zum Ende hin nimmt die Story so stark an Fahrt auf, dass es für mich kein Halten mehr gab. Die Auflösung war eine große Überraschung, die für mich völlig unvorhersehbar war.
Persönliches Fazit: Ein rasanter Thriller, der abwechslungsreich und emotional daherkommt und mich großartig unterhalten konnte. Für True-Crime-Fans eine Pflichtlektüre!
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Bibliografie:
Autorin: Megan Goldin
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-49231714-6
Reihe: -
Genre: Thriller, True-Crime
Erscheinungsdatum: 27.01.2022
Seitenanzahl: 432
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Sabrina
Grafik: © RO, ars.apparendi
Cover Original: © Piper Verlag
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