Mike Landin - Flucht

Eine Geschichte über mutige Entscheidungen, die das Leben verändern

Inhaltsangabe:

Trister DDR-Alltag Ende der 1970-er Jahre. Von der Freundin verlassen, ertränkt der junge Journalist Martin seinen Frust im Alkohol. Doch dann zwingen ihn eine schicksalhafte Begegnung, ein ungewolltes Versprechen und eine neue Liebe zu einer Odyssee durch die Zeit. Erst vier Jahrzehnte später, als ein junger Mann vor zwei einsamen Gräbern steht, findet diese ein Ende. Martin ist da schon seit vielen Jahren tot.
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Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der es die DDR noch gab. Wir hatten keine Verwandten dort und kannten alles nur von „Hörensagen“. Nach einem Besuch in Ostberlin mit der Schule damals, war ich dezent geschockt. Wir fuhren mit dem Bus, an der Grenze stiegen Soldaten ein und durchsuchten diesen. Das war ein seltsames, beklemmendes Gefühl. Seitdem fasziniert mich die Geschichte um die ehemalige DDR - und ich war froh, dass ich dieses Buch lesen durfte.

Der Prolog startet im Jahr 2021 und verspricht eine spannende Story. Mike Landin hat eine lockere Schreibweise, die sich super lesen lässt.

Seine Protagonisten sind sehr authentisch und jeder einzelne von ihnen ist mir ans Herz gewachsen.

Die Kapitel wechseln zwischen Vergangenheit und Gegenwart; das hat mir sehr gut gefallen, so war eine gewisse Spannung vorhanden. Lange Zeit wusste ich nicht, wie die Zeitstränge zusammenpassen.

Wie schon der Titel „Flucht“ sagt, geht es um das Thema Republikflucht. Mit 18 überlegt die Clique um Martin, ob es nicht Sinn macht, zu flüchten. Keiner traut sich so wirklich, und so geht jeder seiner Wege. Martin wird Journalist, und als er mit seinem Kollegen und Freund Thomas eine Reportage über das Gefängnis Bautzen schreiben soll, sieht er dort seinen Jugendfreund Frank, der gerade „einsitzt“. Kurz können sie reden, und Martin muss Frank ein Versprechen abgeben, das sein ganzes Leben verändern wird.

Zitat Pos. 260:

„Martin war ebenso überrascht und ihn überkam die ungute Ahnung, nicht hier sein zu dürfen. Dieser Ort würde sein Leben beeinflussen, und hätte sein Instinkt ihm in diesen Moment wenigstens einmal erlaubt, an die Kraft spiritueller Eingebung zu glauben und schleunigst zu verschwinden, es wäre besser gewesen. Aber er ignorierte das Gefühl und schüttete es ab wie eine lästige Fliege.“

Als Martin von einem „Fluchthelfer“ erfährt, drehen sich die Räder der Schicksalsmühle und man wird förmlich von einem Strudel mitgezogen, der es einem unmöglich macht, das Buch beseite zu legen. Die Story hat mich ziemlich mitgenommen und das Ende war ziemlich emotional. Ich habe noch lange Zeit über die Protagonisten nachgedacht.

Persönliches Fazit: LeserInnen, die gerne historische Spannungsromane verschlingen, sind bei Mike Landin genau richtig. Ich kann „Flucht“ wärmstens weiterempfehlen.
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Bibliografie:

Verlag: BoD
ISBN: 978-3755781073
Reihe: -
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 10.01.2022
Seitenanzahl: 330
Format: Print: 10,99 € / E-Book: 3,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Susi
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © BoD
 

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