Findet ihr Clowns gruselig?

Spätestens seit Pennywise werden die maskierten und kostümierten Geschöpfe skeptisch betrachtet - am besten aus drölfzig Metern Entfernung. 
 
Erst recht, wenn sie mit Kettensägen und Armbrüsten bewaffnet durch Maisfelder flitzen, um irgendwelche Kinder abzumurksen. 
 
Kettle Springs. Eine Stadt, die in der Zeit stehengeblieben zu sein scheint. In der Tradition und Stagnation dem Fortschritt vorgezogen werden. Es ist ein Kampf, der die Gemüter immer mehr erhitzt. Alt gegen Jung. Und mittendrin Frendo, der Clown, der das Cover so dominiert wie die Geschichte selbst. Er steht stellvertretend für all das, was die ältere Generation von der jüngeren trennt. Bis plötzlich alles aus dem Ruder läuft. Es bleibt nicht mehr bei zynischen Sprüchen, grimmigen Gedanken und kleinen Streichen. Eines Tages entscheidet sich eine Seite dazu, die andere aus dem Weg zu räumen - ganz egal, was es kostet! Denn je mehr Tote, desto besser!
 
Zugegeben: Von Kettle Springs mit all seinen Ecken und Kanten, von der Kellnerin mit dem Stift in ihrem hochfrisierten Dutt und dem typisch amerikanischen Vorstadt-Flair hätte ich gerne mehr gehabt. Das wurde mir zu sehr am Rande abgehandelt. Zudem blieben die Figuren relativ blass, auch wenn der eine oder andere Blick in die Vergangenheit gewährt wurde (und sich der Autor dabei in langweiligen Beschreibungen verlor). Trotzdem bot der Plot viel von dem, was ich von einem Retro-Horror-Slasher erwarte. Es gab Gemetzel, eine halbwegs runde Storyline und coole Twists. Das Ende lässt erahnen, dass es einen zweiten Teil geben wird. Dennoch war dieser Band in sich schlüssig und kann problemlos als Stand-alone gelesen werden. 
 
Wer also keine Angst vor Clowns hat, darf sich gerne ins Maisfeld begeben. Allen anderen rate ich, sich warme Socken anzuziehen und sich im Bett zu verstecken. Denn Frendo kommt euch trotzdem holen! Ätsch!
 
Buch: Clown im Maisfeld
Reader: PocketBook InkPad Color 
 
 

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