Arne Garrit - Der Gastgeber

Was hältst du von Airbnb? Käme es für dich in Frage, darüber eine vorübergehende Unterkunft zu mieten?

Inhaltsangabe:

Ist er nur dein Vermieter – oder wird er dein Mörder sein?

Nika ist eine Airbnb-Nomadin. Mit falschem Pass klickt sie sich durch die Wohnungen; wenn sie auszieht, hinterlässt sie keine Spuren. In der Anonymität fühlt sie sich sicher, keiner kann ihr wehtun, niemand wird sie finden. Auch nicht die Männer, die sich an ihr rächen wollen.
Jetzt muss sie eine Weile wirklich unsichtbar bleiben. Doch da entdeckt sie in der angemieteten Wohnung eine geheime Kammer. An der Wand hängen Bilder von Frauen, die zu schlafen scheinen. Eine der Frauen sieht aus wie Nika selbst. Wer ist sie? Nika beschleicht ein schrecklicher Verdacht.
____________________

Nika hat viele Identitäten. Mit diesen mietet sie sich Wohnungen, um keine Spuren zu hinterlassen. Doch die aktuelle Wohnung ist nicht wie die anderen. Hinter einer Geheimtür macht Nika eine Entdeckung, die sie nicht mehr loslässt. Sie stellt Nachforschungen an und wünscht sich schon bald, sie hätte diese Wohnung niemals betreten…

Vom Prinzip her eine coole Story, deren Umsetzung leider nicht so recht punkten konnte. Nicht nur, dass ich gefühlt ewig gebraucht habe, um in die Handlung reinzukommen. Sie hat mich des Öfteren so verwirrt, dass ich gar nicht mehr wusste, um was es eigentlich gerade geht. Die Intention dahinter ist mir schon klar: Spannung aufbauen. Doch hier ist mein Gegenargument: Weniger ist mehr.

Protagonistin Nika erzählt in der Ich-Perspektive. Sie wird zwar authentisch dargestellt, dennoch konnte ich keine Beziehung zu ihr aufbauen, da sie auf mich unnahbar und fremd wirkte. Ihre Handlungen waren kaum nachvollziehbar, ihre Gedankengänge nicht ersichtlich. Ein tiefgreifendes Character-Building hätte Nika sicherlich gutgetan. Mit ihr steht oder fällt der Plot - und gerade deswegen hatte ich mir mehr Bezüge erhofft.

Arne Garrit - das sind Peter Gallert und Jörg Reiter. Zumindest Gallerts Schreibstil ist mir aufgrund seiner Martin-Bauer-Reihe bekannt. Auch hier findet man gewisse Akzente wieder, u.a. im Gebrauch von Synonymen, die passend gewählt wurden.

Auch wenn ich mich etwas durch die Story hangeln musste und zwischendurch das Interesse am Weiterlesen verlor, war es dem Autoren-Duo möglich, hier und da Appetithäppchen zu streuen, die eine Rest-Neugier übrig ließen. Zum Glück, denn das Ende konnte das Ruder tatsächlich noch rumreißen und überzeugte mit einer spannenden Auflösung. Zumindest weiß ich jetzt, dass ich bei Angeboten wie Airbnb, sollte ich sie je nutzen, seeeehr vorsichtig sein werde. Man weiß ja nie, wem man da begegnet!

Persönliches Fazit: Die Ansätze waren da, auch die Plotidee an sich ist eigentlich eine coole Abwechslung im Thriller-Bereich. Ich weiß nicht, ob es daran lieg, dass hier zwei Autoren am Werk waren, die sich nicht gänzlich entfalten konnten. Aber der Story mangelt es an Tiefe und einer durchgehenden Spannungskurve, sodass man einen ziemlich langen Atem braucht, um das cool konstruierte Ende genießen zu können.
____________________

Bibliografie:

Autor(en-Duo): Arne Garrit
Verlag: ullstein
ISBN: 978-3548065939
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 30.06.2022
Seitenanzahl: 384
Format: Print: 10,99 € / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Sabrina
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © ullstein


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deine Nachricht!