Inhaltsangabe:
Grace und Jack Angel sind das perfekte Paar. Die dreiunddreißigjährige Grace ist warmherzig, liebevoll, bildhübsch. Jack sieht gut aus, ist charmant und kämpft als renommierter Anwalt für die Rechte misshandelter Frauen. Aber sollte man Perfektion jemals trauen? Warum zum Beispiel kann Grace auf Dinnerpartys so viel essen und nimmt doch niemals zu? Warum umgibt ein hoher Zaun Jacks und Graces wunderschönes Haus? Doch wenn man Grace danach fragen möchte, stellt man fest, dass sie nie allein ist. Denn Jack ist immer – wirklich immer – an ihrer Seite …
_________________
Nach außen sind sie DAS perfekte Paar. Beinahe zu perfekt! Jack und Grace scheinen das Traumpaar schlechthin zu sein. Beinahe niemand zweifelt offensichtlich an ihrer heilen Welt. Doch was nach außen wie das pure Glück scheint, entpuppt sich hinter verschlossenen Türen als absoluter Albtraum!
Kennt ihr diese Filme, die sich nur an wenigen Plätzen und mit einer begrenzten Anzahl an Charakteren abspielen? Ein, zwei Orte, zwei, drei Hauptfiguren. Oftmals ganz großes Kino. Und genau dieses kleine Universum inszeniert auch B.A. Paris in ihrem Psychothriller „Saving Grace“. Für mich liegt darin die wahre Brillanz.
Paris schafft es, eine perfide Story einzig und allein um die beiden Hauptfiguren Grace und Jack zu erzählen. Dabei zeichnet sie das Paar unfassbar realistisch und glaubwürdig. So sehr ich mit Grace mitgefiebert habe, so sehr haben mich diese zwei vollkommen von einander gelösten Persönlichkeiten Jacks fasziniert. Mit seiner charmanten Art erobert er jeden im Sturm. Nur sehr wenige Personen erkennen sein wahres Ich. Und so scheint Graces Situation aussichtslos zu bleiben.
B.A. Paris hat eine wahnsinnig fesselnde Art zu erzählen. Schon mit den ersten Seiten entwickelt sich „Saving Grace“ zu einem Pageturner par excellence. Die ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart lassen Zusammenhänge nur langsam erkennen. Die Autorin behält dabei aber stets das richtige Maß, um nicht Gefahr zu laufen, in langatmige Szenen abzudriften oder zu viel vorweg zu nehmen, und steigert so die Spannung ins Unermessliche.
Schlussendlich gipfelt das Psychospiel dieser Ehe in einem Finale, das für mich ganz allgemein gesprochen nicht unerwartet kam. Das mindert aber in keinster Weise die Spannung. Ganz im Gegenteil, auch hier landet B.A. Paris auf den allerletzten Seiten noch einmal ein Coup der Extraklasse. Und genau dieses kleine Detail hat mich noch einmal so richtig berührt und nachdenklich gestimmt. 
Was mich an dieser Story besonders mitnimmt, ist der Gedanke, dass wohl jedem von uns auf die eine oder andere Art ein Jack und eine Grace begegnen könnten. Ohne es zu wissen könnte jeder von uns jemanden wie diese beiden kennen. Und wieder einmal zeigt sich: Niemals kennt man einen Menschen wirklich, egal wie sehr wir auch daran glauben.
Persönliches Fazit: Ein abgründiger Psychothriller mit äußerst überzeugenden Charakteren. B.A. Paris webt ein derartig bedrohliches Netz, dass man am liebsten flüchten und jeden davor warnen möchte. Hier zeigt sich, dass die leisen Töne, ohne viel Drumherum, die beängstigendsten sind.  
_________________
Bibliografie: 
Autorin: B.A. Paris
Verlag: Blanvalet 
ISBN: 978-3-7341-0263-9
Reihe: -
Genre: Psychothriller
Erscheinungsdatum: 21.11.2016
Seitenanzahl: 352
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Nein
Rezension: © RO, Franzi
Grafik: © RO, ars.apparendi
Cover Original: © Blanvalet Verlag

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Danke für deine Nachricht!