Jeremy Bates - Helltown

Welche Inhalte in einem Buch triggern euch? Oder seid ihr nicht so zartbesaitet?

Inhaltsangabe:

Seit den 1980er-Jahren kursieren unzählige Gerüchte über okkulte Aktivitäten und möglicherweise übernatürliche Phänomene in einer kleinen Region in Summit County, Ohio – auch Helltown genannt. Da ist die Brücke, auf der man nachts Kinderschreie hören kann, Straßen, die ins Nichts zu führen scheinen, oder ein alter Schulbus, in dem angeblich ein Serienkiller mehrere Kinder tötete. Am bekanntesten aber ist die weiße Kirche im Zentrum von Helltown – an der verstörenderweise mehrere umgekehrte Kreuze prangen. Eine Gruppe von Freunden macht sich auf, den Legenden von Helltown nachzuspüren. Auf einer der gespenstischen Straßen werden sie von einem mysteriösen Leichenwagen abgedrängt – ein erster Vorbote, dass sich das als Nervenkitzel gedachte Abenteuer schnell in einen Kampf ums nackte Überleben verwandeln könnte …
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Ein Horrothriller ist definitiv nichts für schwache Nerven, man sollte schon einiges abkönnen. Das habe ich hier wieder extrem stark bemerkt. Ich musste das Buch mehrfach zur Seite legen und habe bei einigen Stellen explizit Speedreading betrieben. Für mich waren einige Passagen zu heftig. Sinnloses Abschlachten, Satansanbetung, es wird nicht einmal Halt gemacht vor schwangeren Frauen. Mich hat das zugegebenermaßen heftig getriggert. Trotzdem konnte ich nicht aufhören zu lesen.

Die Geschichte war nämlich echt spannend und vielfältig, auch wenn mir der Sinn hinter der Plotidee nicht klar wurde. Ich habe vorab bereits das Buch Suicide Forrest von Jeremy Bates gelesen und war unheimlich fasziniert von der Umgebung, den Ereignissen und der Aufdröselung derer. Diese Faszination hat mir rund um Helltown gefehlt. Die Charaktere wirkten platt und wenig authentisch, ihre Handlungen waren selten nachvollziehbar. Und das Klischee-Busenwunder-Blondchen, welches zuerst in Horrorfilmen stirbt und dabei den BH verliert, darf natürlich auch nicht fehlen. Die Protas waren für mich nur viele unter vielen, nicht einer konnte hervorstechen und mich überzeugen.

Plottechnisch begann eine Jagd auf die Jugendlichen, die man durchaus besser hätte rüberbringen können. Hin und wieder gab es einige Szenen, die wirklich gut umgesetzt waren, zum Beispiel der Autounfall ganz zu Beginn des Buches, oder auch die geisterhafte Brücke mit den plötzlich verschwundenen Babyschuhen, aber ich hätte mir das wirklich häufiger gewünscht.

Am Stil selbst habe ich nichts auszusetzen. Jeremy Bates beschreibt die Welten detailliert und genau. Man kann sich immer sehr gut in das Gelesene reindenken und sich Situationen bildlich vorstellen.

Persönliches Fazit: Das Buch besitzt viel Potential, auch wenn es mir persönlich zu brutal und zu vorhersehbar war. Es fehlte zu oft an Spannung und nachvollziehbaren Handlungen. Vielleicht bin ich auch einfach vorab zu sehr getriggert worden und konnte mich daher nicht mehr vollends auf das Buch einlassen. Leser, die nicht allzu zart besaitet sind, könnten das Buch ganz anders wahrnehmen und somit mehr genießen. Ich wünsche es euch!
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Bibliografie:

Autor: Jeremy Bates
Verlag: Luzifer
ISBN: 978-3958356665
Genre: Horror, Thriller
Erscheinungsdatum: 19.08.2022
Seitenanzahl: 400
Format: Print: 14,95 € / E-Book: 4,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Lena
Grafik: © RO, ars.apparendi
Cover Original: © Luzifer Verlag

 

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