Kerstin Gulden - Gifted

Wo seht ihr euch in 10 Jahren? Habt ihr euch darüber schon mal Gedanken gemacht?

Inhaltsangabe:

In Lundenburgh gelten magische Kräfte als Geburtsrecht oder als Bestimmung. Die Menschen mit dieser Gabe, die Shaper, besitzen und bestimmen alles. Pear und Balthazaar, die zu den Nons gehören, bleibt nur die Hoffnung, dass sich die Gabe zufällig bei ihnen zeigt. Als eines Tages genau das bei Balthazaar geschieht, wird die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe gestellt. Balthazaar wird in die Burgh geholt, eine Schule zur Ausbildung seiner besonderen Fähigkeiten. Im Machtpoker der Menschen mit und ohne Gabe kämpfen die beiden zunehmend auf gegnerischen Seiten.
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Klingt spannend, oder? Für mich jedenfalls klang die Inhaltsangabe äußerst interessant. Ich mag generell Dystopien mit einem Hauch Fantasy. Daher war ich wirklich gespannt auf das Buch selbst und natürlich auf die Umsetzung.

Jedoch habe ich leider sehr schwer in das Buch reingefunden. Der Schreibstil war arg gewöhnungsbedürftig. Verschachtelte und zum Teil wirre Sätze, die Erklärungen der dystopischen Welt waren mehr als dürftig, und ich habe wirklich lang gebraucht, um mich zurechtzufinden. Gerade bei Dystopien, die auch noch Fantasy beinhalten, muss der Autor / die Autorin viel und gut erklären können. Ansonsten fällt es vielen schwer, wie mir, in das Buch reinzufinden.

Ich möchte gern mit einem Zitat einsteigen: „Der soziale Druck ist effektiver, als es ein Strafsystem je sein könnte.“ (Seite 11)

Die Welt, in der wir uns befinden, ist aufgeteilt in sogenannte Nons und Shaper. Nons sind die Unterliga, dürfen nichts, können nichts, könnten Glück haben und vielleicht aufsteigen, wenn sich bei ihnen die magische Gabe zeigt und sie Leistung bringen. Shaper besitzen die Gabe (Magie) von Geburt an, haben ein privilegiertes Leben, dürfen mehr und nehmen sich auch mehr heraus. Die Welt gespalten in zwei Schichten. Das führt natürlich hin und wieder zu Streit, gerade unter Freunden, gerade wenn einer zum Shaper aufsteigt, der andere jedoch nicht.

Die Geschichte war interessant konzipiert. Mich konnte diese Welt wirklich faszinieren, auch wenn ich mir hin und wieder mehr Details gewünscht hätte. Es blieben einfach zu viele Fragen offen. Ich hoffe ja, dass noch ein paar davon im zweiten Band geklärt werden.

Die Charaktere fand ich richtig liebevoll gestaltet, sie kamen authentisch und echt rüber. Auf der einen Seite haben wir Pear, systemtreu, eine Nons. Auf der anderen Seite Balthazaar, Waise, steigt zum Shaper auf. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, aber genau deshalb ist ihre freundschaftliche Beziehung auch so einzigartig. In Balthazaars Nähe kommt Pear aus ihrem Schneckenhaus raus und bricht sogar mit den Regeln des Systems. Daher ist es auch für sie äußerst schwer gewesen, als sie erfahren hat, dass Balthazaar ein Shaper ist und sie nicht. Beide wachsen nach und nach an ihren Aufgaben und entwickeln sich weiter. Das mag ich an Protagonisten immer sehr gern. Ansonsten wäre es auch langweilig.

Persönliches Fazit: Trotz einiger Startschwierigkeiten habe ich noch sehr gut in die Dystopie reingefunden und konnte sie genießen. Hin und wieder hätte ich mir an einigen Stellen mehr Ausarbeitung gewünscht und hoffe, dass dies im nächsten Band besser umgesetzt wird. Ich empfehle das Buch gern an diejenigen weiter, die etwas Leichtes für Zwischendurch lesen möchten und Dystopien gegenüber aufgeschlossen sind.
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Bibliografie:

Autorin: Kerstin Gulden
Verlag: Rowohlt
ISBN: 978-3499008443
Reihe: Teil 1
Genre: Jugendbuch, Fantasy, Dystopie
Erscheinungsdatum: 13.09.2022
Seitenanzahl: 416
Format: Print: 20,00 € / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Lena
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Rowohlt Verlag


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