Liza Grimm - Hinter den Spiegeln so kalt

Welches ist euer Lieblingsmärchen? Oder könnt ihr mit ihnen nichts anfangen?

Inhaltsangabe:

Als ihre geliebte Tochter Hannah spurlos verschwindet, stürzt Finja in ein tiefes Loch. Ihr einziger Hinweis auf Hannahs Verbleib ist eine Spur aus Eis im Badezimmer, aber das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!

In ihrer Verzweiflung sucht Finja schließlich Hilfe bei einer angeblichen Hexe – und stößt auf Ungeheuerliches: Schneetreiben und Schreie wirbeln durch ihre Erinnerungen, und ein fremdes Gesicht, das ihr seltsam vertraut erscheint.

Die Antworten auf Finjas Fragen warten hinter den Spiegeln, in einem Reich aus Eis und Schnee. Aber will sie die Wahrheit wirklich wissen?
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Ich persönlich liebe Frau Holle und sämtliche Adaptionen rund um das Rumpelstilzchen.
Buchtechnisch wird der Markt im Moment regelrecht überflutet von solchen Märchengeschichten. Erinnert hat mich diese hier natürlich an die richtige Eiskönigin, aber irgendwie auch an Elsa von Frozen und Co.

Der Schreibstil ist flüssig und wirkt detailliert, beinahe lebendig. Die Geschichte wird aus der Sicht von Finja erzählt. Wir lernen sie in unterschiedlichen Zeitebenen kennen, darunter auch die der Gegenwart. Dadurch kann man relativ schnell ins Geschehen reinfinden und hat einen sauberen Orientierungspunkt. Doch trotz des interessanten Ansatzes baut das Buch kaum Spannung auf. Ich war müde und ein wenig gelangweilt, weil die Geschichte mich emotional nicht berühren oder generell irgendwie packen konnte. Vieles wird angeschnitten, aber nichts genau erläutert. Es gibt einige Szenen, die mir essentiell wichtig erschienen, jedoch werden diese ins Lächerliche gezogen, Probleme zu schnell und zu einfach gelöst. Ich hätte mir hier mehr Komplexität und Vielseitigkeit gewünscht, überhaupt mal einen Wow-Moment - nada!

Auch mit den Personen war ich nicht zufrieden. Liza Grimm hat nur an der Oberfläche der Charaktere gekratzt. Wirklich nahe gekommen bin ich nur Finja, sämtliche Nebenprotagonisten sind ein wenig untergegangen - und selbst unsere Antagonistin war nicht die, die uns seitens Inhaltsangabe mehr oder weniger versprochen wurde. Ich hätte mir mehr Tiefe und mehr Emotionen gewünscht. Die Nähe und die Authentizität haben gänzlich gefehlt.

Gut gefallen hat mir aber der thematische Hintergrund bezüglich des Triggers „Kindesmissbrauch“. Immer wieder ein heikles Thema und schwer umzusetzen. Hier jedoch konnte die Autorin mich mit ihrer Feinfühligkeit überzeugen. Sie ist an dieses Thema ruhig und besonnen herangegangen und hat es super in die Geschichte integrieren können, auch wenn ich dennoch das eine oder andere Mal schlucken musste.

Persönliches Fazit: Trotz der Kritikpunkte bezüglich Spannung und Charakteraufbau, möchte ich das Buch gern weiterempfehlen. Die Grundthematik konnte gut umgesetzt werden und wird bestimmt dem einen oder anderen Fantasyleser oder Märchenfreund zusagen.
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Bibliografie:

Autorin: Liza Grimm
Verlag: Knaur
ISBN: 978-3426528778
Reihe: -
Genre: Fantasy
Erscheinungsdatum: 04.10.2022
Seitenanzahl: 352
Format: Print: 15,99 € / E-Book: 12,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Lena
Grafik: © RO, ars.apparendi
Cover Original: © Knaur Verlag


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