Emma Haughton - The Dark

Abgeschnitten von der Außenwelt, in völliger Dunkelheit – Könntet ihr das?

Inhaltsangabe:

Notärztin Kate North zögert nicht lang, als sie das Angebot erhält, auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis einzuspringen und den Stationsarzt Jean-Luc zu ersetzen, der bei einem tragischen Unfall im Eis ums Leben gekommen ist: Sie ist am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen und will nur noch weg.
Doch bald schließt der gnadenlose Winter die 13-köpfige Crew in der Forschungsstation ein, und die monatelange Dunkelheit bringt nach und nach alle an ihre Grenzen. Schließlich beginnt Kate zu ahnen, dass Jean-Lucs Tod gar kein Unfall war. Je mehr Fragen sie stellt, desto klarer wird: Der Mörder ist unter ihnen. Und er wird wieder töten.
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Ich muss ehrlich sagen, dass ich Respekt davor hätte. Ich mag die Sonne und die Helligkeit viel zu gern, bin absolut kein Wintermensch. Kälte, Dunkelheit und Abgeschiedenheit sind nicht meins.

Unsere Protagonistin muss einiges verarbeiten, möchte von vorn anfangen, ihre inneren Dämonen und Süchte bekämpfen. Daher bewirbt sie sich auf die Stelle als Ärztin einer UN-Forschungsstation mitten in der Antarktis. Einmal abgeschnitten muss jeder dort circa acht Monate durchhalten.

Ich hatte von Anfang an so ein ungutes Gefühl bei den Protagonisten, allen voran bei Kate. Sie ist unser Hauptcharakter und die Autorin berichtet das Geschehen aus ihrer Sicht und aus der Ich-Perspektive. Kates Gedankenwelt ist düster, sie muss vieles aus der Vergangenheit verarbeiten und darf sich dann noch mit der Gegenwart heumschlagen. Ich musste mit ihr erst warm werden, da es mir doch schwer gefallen ist, hinter ihre Fassade zu blicken. Sie ist kein leichter Charakter, und sie verrät nach und nach nur das Nötigste von sich. Weil ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin, hätte ich mir hier mehr Infos gewünscht. Nach wie vor ist Kate für mich nicht der richtige Charakter für diese Position. Sie hat psychische Probleme, ist stark tablettenabhängig, dadurch häufig zugedröhnt und wirkt so unsympathisch. Wieso die UN sie eingestellt hat, ist fragwürdig. Führt man bei einer solchen Operation keine Backgroundchecks durch? Hätte man so vielleicht einiges verhindern können, was geschehen ist?

Die weiteren Charaktere und auch deren Fachgebiete innerhalb der Station blieben leider relativ blass. Ich konnte durch die gewählte Perspektive leider immer nur Kates Einschätzungen wahrnehmen, obwohl auch die anderen sicher etwas zu erzählen gehabt hätten.

Die Geschichte steigerte sich langsam; von Verwirrungen und Irrungen bis hin zum angespannten Verhalten zwischen den Figuren war alles dabei. Je weiter die Tage voranschritten, je mehr die Dunkelheit das Innere einer jeden Person angriff, desto düsterer und spannender wurde der Plot. Man konnte niemandem mehr trauen, meine Vermutungen wurden immer wieder zerschlagen, und dann endete alles in einem überraschenden Ende, welches ich so nicht erwartet hatte.

Persönliches Fazit: Ein überraschend gut gelungenes Debüt trotz Schwächen innerhalb der Charaktergestaltung. Auch wenn ich nicht alles immer nachvollziehen konnte, da sich die Ereignisse zeitweise wirklich überschlagen haben, war die Story spannend und gut ausgearbeitet und hielt viele Wendungen bereit. Ich empfehle das Buch gern an Krimi- und Thriller-Fans weiter.
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Bibliografie:

Autorin: Emma Haughton
Verlag: Knaur
ISBN: 978-3426227930
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 02.11.2022
Seitenanzahl: 400
Format: Print: 15,99 € / E-Book: 12,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Lena
Grafik: © RO, ars.apparendi
Cover Original: © Knaur Verlag


2 Kommentare:

  1. Hallo!
    Ich habe das Buch auch gelesen und stimme dir zu. Die Figuren sind teilweise sehr blass geblieben. Was mich jedoch noch mehr gestört hat, war meine Frage am Ende: Was war eigentlich das Motiv des Täters?
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Weil Lena nicht hier kommentieren kann, bat sie mich, dir auszurichten:

      "Hallo Martina! Ja, genau. Das Motiv des Täters gab es scheinbar nicht. Es ist mehr oder weniger im Dunkeln geblieben. Hatte mir die gleiche Frage gestellt, war alles recht schwammig, oder?"

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