C. Lowitz; S. Mewe - Harper Green

Starke Antiheldin mit paranormalen Fähigkeiten in einer Dystopie der 80er

Inhaltsangabe:

Harper kann fremde Gedanken hören. Der Einzige, dem sie sich anvertraut, ist Lucas - ein Junge, der ebenfalls eine paranormale Fähigkeit hat. Gemeinsam kommen sie dem Geheimnis ihrer Vergangenheit auf die Spur und landen damit auf dem Radar der Regierung. Die Jagd auf sie beginnt. Doch jede Kraft hat auch eine dunkle Seite und so beginnt Lucas einen blutigen Rachefeldzug gegen ihre Verfolger. Harper muss sich entscheiden: Schließt sie sich Lucas an? Oder entfesselt sie die dunkle Seite ihrer Kraft, um nicht nur ihre Verfolger, sondern auch Lucas zu besiegen?
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Ich lese tatsächlich hin und wieder gern Dystopien, gerade wenn diese besonders sind. Harper Green ist genau so ein Fall. Das Buch spielt in den 80ern und somit genau in meinem Geburtsjahrzehnt.

Dank eines leichten Schreibstils bin ich relativ gut in das Buch gestartet. Aus der Ich-Perspektive lernen wir Harper kennen. Sie ist an sich ein ganz normales junges Mädchen, geht zur Schule, hat ihre Hobbies und Interessen und lebt offenbar ein unscheinbares Leben. Bis sich alles verändert...

Harper ist ein toller Charakter, der innerhalb des Buches an Stärke und Selbstbewusstsein hinzugewinnt. Zu Beginn ist sie etwas naiv, muss sich erst finden, doch sie entwickelt sich weiter und wurde mir daher richtig sympathisch. Die Veränderungen wirkten nachvollziehbar und nicht übertrieben. Das Autorinnenduo hat hier einen tollen Charakter konzipiert.
Der männliche Gegenpart ist Lucas. Er wirkte direkt nett und sanftmütig, aber ich hatte andauernd das Gefühl, dass er eine Art Maske trägt. Lucas ist ein Geheimniskrämer und kann schwer vertrauen. Nachdem man jedoch seine Hintergrundgeschichte erfahren hat, ist schnell klar, wieso er so undurchsichtig rüberkommt. Dennoch finde ich, dass unser Duo hier einen tollen und vielschichtigen Charakter geschaffen hat.
Beide Figuren haben sehr gut miteinander harmoniert, und es gab einige überraschende Wendungen innerhalb der Beziehung.

Anfangs war ich skeptisch, ob und wie gut das Thema in die Zeit reinpassen wird. Doch ich muss sagen, dass die Story im Verlauf ordentlich an Fahrt aufgenommen hat. Sie startete eher ruhig und endete actionreich und vielfältig. Vielleicht war es gerade zum Ende hin ein wenig zu viel, da alles auf einmal kam. Ich war ein wenig überfordert und musste ein paar Mal zurücklesen, um den gesamten Kontext zu verstehen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man entweder das Ende noch ein wenig in die Länge zieht oder dass man zwischendurch ein paar offene Fragen klärt. Dann hätte die Geschichte an sich ein wenig runder gewirkt. Das Ende selbst wirkte zu unabgeschlossen, zumindest für meinen Geschmack. Es lässt vermuten, dass hier noch etwas kommen könnte. Vielleicht wollten sich die beiden Autorinnen einen zweiten Teil offenhalten?

Persönliches Fazit: Eine gelungene Dystopie mit ein paar Schwächen, aber vielfältig konzipierten Charakteren, die mich durchaus überraschen konnte. Es gab einige tolle Wendungen, die das Buch spannend und lesenswert gemacht haben. Für Dystopie-Fans ein absolutes Muss.
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Bibliografie:

Autorinnen: Carola Lowitz, Susanna Mewe
Verlag: Arena
ISBN: 978-3401606514
Reihe: -
Genre: Dystopie
Erscheinungsdatum: 30.03.2023
Seitenanzahl: 352
Format: Print: 18,00 € / E-Book: 12,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Lena
Grafik: © RO, ars.apparendi
Cover Original: © Arena Verlag


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