Inhaltsangabe:
Sascha Nebel hat sich zur falschen Zeit am falschen Ort das falsche Auto für einen Diebstahl ausgesucht. Kaum, dass er hinter dem Steuer eines Geländewagens Platz genommen hat, zieht eine Horde demonstrierender Klimaaktivisten durch die Straße. Allen voran eine junge Frau, die den SUV mit einer Baseballkeule demoliert. Als die Polizei auf der Bildfläche erscheint, ergreifen Sascha und die Unbekannte die Flucht und platzen in den Elternabend einer 5. Klasse. Um die Nacht nicht in Polizeigewahrsam zu verbringen, bleibt ihnen keine andere Wahl: Sie müssen in die Rolle von Christin und Lutz Schmolke schlüpfen, den Eltern des 11jährigen Hector, die bislang jede Schulveranstaltung versäumten. Zwei wildfremde Menschen, zwischen denen kaum größeres Streitpotential herrschen könnte, geben sich als Vater und Mutter eines ihnen völlig unbekannten Kindes aus. Dabei ist die Tatsache, dass Hector der größte Rüpel der Schule ist, sehr schnell ihr kleinstes Problem …
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Wer Kinder hat, weiß, dass Elternabende der pure Horror sein können. Und dennoch ist es kein Thriller, den Fitzek uns mit seinem neuen Werk auftischt. So erzählt er uns die Geschichte von Sascha Nebel, dessen Auto von einer mutmaßlichen Klimaaktivistin demoliert wird. Der Streit der beiden eskaliert und ruft die Polizei auf den Plan, vor der die beiden kurzerhand fliehen. Ihre Flucht treibt sie in einen Reisebus voller Erwachsener. Zunächst erleichtert, der Polizei entkommen zu sein, entpuppt sich die Gruppe als Eltern von Fünftklässlern, die auf dem Weg in ein Eltern-Lehrer-Kind-Wochenende sind. Somit kommt Sascha vom Regen in die Traufe, denn er muss sich als Vater von Hector ausgeben und ahnt nicht, dass alles noch viel schlimmer kommen wird...
Der Autor nimmt den Leser mit auf einen ganz besonderen Ausflug und zaubert ihm damit das eine oder andere Lachen ins Gesicht. Dabei fand ich die Grundidee mit dem Elternabend echt genial! Wahrscheinlich, weil ich als Mutter sehr gut nachempfinden kann, dass sich diese Abende tatsächlich wie Horror anfühlen können. Doch das humorvolle Drumherum hat mich diesen Elternabend aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen und erleben lassen.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sind hauptsächlich aus Saschas Sicht geschrieben und gehen mit kreativ eingebauten Illustrationen ineinander über.
Fitzek hat einmal mehr bewiesen, dass er einfach eine Koryphäe auf seinem Gebiet ist. Er schafft es, den Leser zum Lachen zu bringen, ihn sich fürchten zu lassen und vor allem ihn zum Nachdenken zu bewegen, denn seine Bücher behandeln nicht nur ernste Themen - sie haben meist eine besondere Botschaft.
"Wenn man den Umstand, dass man mit dem Leben schon einmal abgeschlossen hatte, überhaupt etwas Gutes abgewinnen kann, dann vielleicht die Erkenntnis, dass man in ihm nichts mehr zu verlieren hat. Sondern nur noch zu gewinnen. (Pos. 2897)
In der Danksagung verrät der Autor, dass er „auf Elternabenden die unterschiedlichsten Verhaltensauffälligkeiten der menschlichen Spezies kennenlernt, die somit ein Quell für seine Recherchen sind“. Und er wirft in den Ring, dass es nicht ausgeschlossen sei, dass ein Thriller von ihm mal in einer Schule spielen wird. Also dann, lieber Sebastian, ich bin bereit!
Persönliches Fazit: Fitzek hat mit „Elternabend“ eine coole und witzige Story erschaffen, die mich begeistert und nachdenklich gemacht hat. Es braucht also nicht zwingend einen Psychothriller, um sich von Fitzek faszinieren zu lassen. Dennoch freue ich mich auf sein neues Buch im Oktober, um dem Genre treu zu bleiben.
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Bibliografie:
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer
ISBN: 978-3426284131
Reihe: -
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 26.04.2023
Seitenanzahl: 336
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Sabrina
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Droemer Knaur Verlagsgruppe
Hallo liebe Julie,
AntwortenLöschenich habe von Fitzek bislang noch kein Buch gelesen und gehöre damit vermutlich auch zu einer Randgruppe. Auf dem SuB liegt zumindest schon mal ein Thriller von ihm :o) Da ich im Genre Thriller/Krimi nicht ganz so beheimatet bin, sprechen mich seine neueren Bücher umso mehr an.
Ich lese unheimlich gerne Roadtripromane und war schon verführt sein Buch zum Thema zu lesen. Einige kritische Rezensionen haben mich dann aber doch noch abgeschreckt. Auch der Elternabend hat mich angesprochen. Ich freue mich, dass du es hier so begeistert bewirbst. Vielleicht greife ich da irgendwann mal zu. Irgendwann wird der Zeitpunkt meines ersten Fitzeks kommen :o)))))))
Vielen Dank für diese interessante Vorstellung.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)