Claire Alexander - Und morgen ein neuer Tag

Was auch immer passiert, du bist nicht allein.

Inhaltsangabe:

Seit mehr als drei Jahren hat Meredith ihr Haus nicht verlassen. Über das Warum – über das, was vor 1.214 Tagen geschah – spricht sie mit niemandem. Denn eigentlich ist doch alles in Ordnung: Sie arbeitet erfolgreich von zu Hause, bruncht am Küchentisch mit ihrer besten Freundin, liest in ihrem gemütlichen Ohrensessel und kocht Pasta Puttanesca. Aber dann tritt Tom in ihr Leben, und Meredith muss zugeben, dass sie nicht so glücklich ist wie sie vorgibt. Doch gerade als sie beginnt, sich Tom zu öffnen, holt ihre Vergangenheit sie schlagartig ein. Und Meredith begreift: Um wirklich zu leben, braucht es viel mehr als einen Schritt vor die Haustür …
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Zwischen all den Krimis und Thrillern brauche ich auch manchmal was für’s Herz. Da kam mir „Morgen ein neuer Tag“ gerade recht. Dachte ich, denn bei diesem Cover habe ich mir vorgestellt, dass es eine seichte Geschichte ist, die man mal zwischendurch lesen kann. Weit gefehlt, denn dies ist alles andere als ein Buch, was einen wohlig zurücklässt.

Die Autorin Claire Alexander sagte, dass Meredith ihr ähnlicher sei, als ihr lieb ist. Wie viel Persönliches in diesem Roman steckt, lässt sich aber nicht sagen. Die Bandbreite der Themen reicht von Depression über Angststörungen bis hin zu Missbrauch und Gewalt. Also alles andere als seicht. Meredith hat einiges hinter sich, weswegen sie diese Themen beschäftigen. Trotz ihrer Ängste ist sie eine starke Frau, die versucht, wieder nach vorne zu blicken. Erzählt wird die Geschichte parallel aus Gegenwart und Vergangenheit, so dass wir erfahren, was Meredith widerfahren ist und weswegen sie sich in dieser Situation befindet. In der Isolation, abgeschottet. Sie puzzelt gerne, hat am liebsten die Gesellschaft ihrer Katze. Ihre Freundin Sadie ist ebenfalls willkommen, auch wenn Meredith jedes Mail zu spüren bekommt, dass die Unterschiede zwischen ihnen sehr groß sind.

Im Gegensatz zu den vielen Schicksalsschlägen steht die Sprache. Die ist sehr umgangssprachlich und lockert die Handlung dadurch zwar etwas auf, kann die Schwere jedoch nicht ganz vertreiben. Denn auch in der Übersetzung gehen die Emotionen nicht verloren, sind genauso, wie sie gefühlt werden sollen. Das ist eines der wenigen Bücher, bei dem ich sagen kann, dass die Übersetzerin Stefanie Retterbush ganze Arbeit geleistet hat, um die Geschichte rund zu machen und ihr das gewisse Etwas zu geben. Im Nachhinein nicht verwunderlich, da sie zum Beispiel auch „Ohne ein einziges Wort“ und „Mr Wrong Number“ übersetzt hat, die sprachlich ebenfalls super waren.

Persönliches Fazit: Für mich persönlich steckt zwischen den Zeilen zu viel Negativität, dennoch empfehle ich dieses Buch ob der Themen und der Sprache wegen weiter. Es ist berührend, regt zum Nachdenken an, kann durchaus pieksen - und bleibt garantiert in Erinnerung.
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Bibliografie:

Autorin: Claire Alexander
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3442494330
Reihe: -
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 20.04.2023
Seitenanzahl: 448 Seiten
Format: Print: 16,00 € / E-Book: 13,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Katharina
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Goldmann Verlag
 
 

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