A. Petermann; P. Mattfeldt - Im Kopf des Bösen

„Schlaf nun friedlich und vergiss alle deine bösen Träume."

Inhaltsangabe:

Einen Teddybären fest an sich gedrückt, liegt der Junge wie schlafend auf einem Feld. Doch er ist tot, erfroren. Bereits sechs Jungen wurden auf diese Weise gefunden, die Körper drapiert und ohne Anzeichen von Gewalteinwirkung. Die gebildete Sonderkommission ist ratlos, der Druck der Medien hoch. Als kurz darauf das siebte Opfer des »Sandmanns«, wie die Presse den Täter nennt, überlebt und im Koma liegt, hat die ambitionierte Fallanalytikerin Sophie Kaiser zum ersten Mal eine heiße Spur. Sophie, die durch ihr Asperger-Syndrom Zusammenhänge anders bewertet als andere, entdeckt eine Ähnlichkeit mit einer Reihe von Fällen, die Jahrzehnte zurückliegt. Damals überlebten einige der entführten und wieder freigelassenen Jungen, konnten sich aber an nichts erinnern. Hängen die Verbrechen zusammen?

Wie würde ein moderner Profiler den Fall aufrollen? Die realen Methoden der Fallanalyse, angewandt auf ein wahres Verbrechen!
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Der Plan: Bekannte Fälle werden neu erzählt, die Fakten bleiben, werden aber in die heutige Zeit transferiert. Das Ziel: Eine Schnittstelle zwischen Sachbüchern und Thrillern erschaffen, die Ermittlungsmethoden real und spannend abbilden und sich so von rein fiktiven Büchern unterscheiden.

Gelungen, würde ich sagen.

Obwohl ich natürlich meine übliche Kritik üben muss. Denn anscheinend kommt kein Krimi ohne einen überaus eigensinnigen Protagonisten aus, der ohne Furcht vor Konsequenzen genau das macht, wonach ihm gerade der Kopf steht. Hier ist es Sophie, deren Asperger-Autismus ihr bei der analytischen Arbeit von Vorteil ist und dem Leser ungewohnte Perspektiven auf die Ermittlungsarbeit gewährt. In diesem Punkt ist die Realität wohl doch nicht so abgebildet, wie sie meistens vorherrscht.

Dennoch war mir Sophie sehr sympathisch, ihre authentische Darstellung hat mir gut gefallen. Ihr „Partner“ Leonhard ist hingegen ein Charakter, mit dem ich erst warm werden musste. Dass die Ermittler ihre eigenen Geschichten mitbringen, ist für mich ein Pluspunkt, das macht sie zu Menschen, mit denen man sich identifizieren kann. Es bleibt abzuwarten, ob sie sich in den Folgebänden weiterentwickeln oder ob die Reihe nur lose zusammenhängt und bewusst so gestaltet wird, dass man die Fälle auch unabhängig voneinander lesen kann.

Wie nach den vorigen Büchern von Axel Petermann nicht anders zu erwarten war, wurde hier auf einer soliden Basis aufgebaut. Das ist auch ein Grund, weshalb ich dieses Buch eher in der Sparte Krimi als Thriller einordnen würde. Denn der Fokus liegt auf der Aufklärung des Verbrechens, die Ermittlungen stehen im Vordergrund. In Zusammenarbeit mit Petra Mattfeldt ist hier der Fall des „Sandmanns“ aufgearbeitet worden, der den ersten Fall in der Reihe „Im Kopf des Bösen“ bildet. Auch wenn man aufgrund der Bekanntheit des Falls vielleicht schon weiß, wie alles zusammenhängt, wurde hier ein spannendes Puzzle erarbeitet, das man sich selber Stück für Stück zusammensetzen kann. Auch, wenn die Handlung nicht galoppiert, fand ich die Spannung trotzdem stetig steigend. Die unbehagliche Atmosphäre, die sich durch das ganze Buch zieht, tut ihr übriges.

Persönliches Fazit: Ich hoffe sehr, dass es wie geplant eine Reihe geben wird und wir Sophie und Leonhard noch einmal treffen. Und natürlich freue ich mich auf einen weiteren spannenden True Crime Fall!
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Bibliografie:

Autoren: Axel Petermann, Petra Mattfeldt
Verlag: blanvalet
ISBN: 978-3764508319
Reihe: Teil 1
Genre: True Crime
Erscheinungsdatum: 28.06.2023
Seitenanzahl: 368
Format: Print: 17,00 € / E-Book: 14,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Katharina
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © blanvalet


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