Tove Alsterdal - Nebelblau

Werden wir Eira Sjödin jemals wiedersehen?
 
Inhaltsangabe:

Als im Frühling das Eis zu schmelzen beginnt, nehmen Taucher im Hafen von Ådalen ihre Arbeit auf. Auf dem Grund des Ångermanland-Flusses gibt es viel zu untersuchen: Schiffswracks, die Überreste einer Kleinstadt aus dem Industriezeitalter und die Trümmer der Sandö-Brücke, die vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs einstürzte und zahlreiche Menschen in den Tod riss. Als die Taucher in der Nähe der Brückenreste ein Skelett finden, vermuten sie sofort, dass es sich um eines der nicht geborgenen Unglücksopfer handelt. Doch es stellt sich heraus, dass die Leiche jüngeren Datums ist: ein Mann, der ermordet wurde, vermutlich erschossen. Eira Sjödin und ihre Kollegen beginnen zu ermitteln.
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Endlich dreht sich das Krimikarussell um die schwedische Polizistin Eira Sjödin wieder. Seit mit „Sturmrot“ der erste Band der Trilogie erschienen ist, bin ich großer Fan von Tove Alsterdal und ihrer Ermittlerin. Und auch dieses Mal hat sich das Warten gelohnt!

Wenn bei einem Tauchgang nahe eines Schiffswracks eine Leiche gefunden wird, geht man vielleicht nicht sofort von einem Mord aus. Dass jemand ein sinkendes Schiff nicht verlassen konnte, ist zumindest nicht unwahrscheinlich. Wenn sich dann aber herausstellt, dass eben diese Leiche mit einem Anker versenkt wurde, um sie für immer aus dem Weg zu schaffen, ruft das Eira Sjödin und ihre KollegInnen auf den Plan. Und wieder einmal werden Ermittlungen in Gang gesetzt, in denen nichts so ist, wie es zu sein scheint.

Alsterdal zeichnet ihre Figuren unglaublich realistisch. Zu allen findet man - so groß oder klein, so sympathisch oder unsympathisch ihre Rolle auch sein mag - direkt einen Zugang. Geschickt knüpft sie in den privaten Handlungssträngen um die Hauptfiguren an die vorherigen Bände an und man ist einfach direkt wieder in der Story, so, als hätte man die Teile nie aus der Hand gelegt.

Tove Alsterdal versteht es einfach, ihre LeserInnen zu fesseln. Ohne große Umschweife steigt sie in die Handlung ein, zeigt einen Weg auf, der letztendlich in eine unerwartete Richtung führt. Nie verliert sie dabei den roten Faden aus den Augen. Geschickt verknüpft sie reale Ereignisse mit fiktionalen Szenen und endet so in einem fulminanten Finale, das zwei Handlungsstränge mit einem Schlag elegant auflöst. Das ist Erzählkunst der Extraklasse!

Mit dem dritten Band ihrer Trilogie gelingt Tove Alsterdal ein brillantes Ende. Dieses Finale lässt theoretisch viel Raum für weitere Stories rund um Eira Sjödin, die mir so sehr ans Herz gewachsen ist. Und gleichzeitig ist „Nebelblau“ tatsächlich einfach der perfekte Abschluss einer der besten Krimireihen, die ich je gelesen habe.

Persönliches Fazit: Tove Alsterdals Trilogie ist der absolute Wahnsinn. Einziges Manko: Mit „Nebelblau“ ist nun auch der letzte Band der Reihe erschienen. Wer von euch diese Krimireihe noch nicht gelesen hat, sollte das unbedingt und spätestens JETZT nachholen!
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Bibliografie:

Autorin: Tove Alsterdal
Verlag: Rowohlt
ISBN: 978-3-499-00782-8
Reihe: Teil 3
Genre: Kriminalroman
Erscheinungsdatum: 18.07.2023
Seitenanzahl: 400
Format: Print: 17,00 € / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Franzi
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Rowohlt Verlag
 
 

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