Gemma Amor - Briefe an Laura

Wann habt ihr zuletzt einen Brief geschrieben?
 
Inhaltsangabe:

Selbst nach 30 Jahren fragt sich Laura immer noch, ob Bobby umgebracht wurde ... weshalb er in den Van stieg ... und wer der Mann hinter dem Lenkrad war.

An ihrem 14. Geburtstag erhält sie den ersten Brief von X. Er behauptet, er habe ihren Freund Bobby mitgenommen und wisse, was aus ihm geworden ist. So beginnt ein bizarres Spiel. X beobachtet sie und sendet Laura Jahr für Jahr an ihrem Geburtstag einen Brief. Und in jedem verrät er etwas mehr über Bobbys Schicksal. Doch für jeden Hinweis verlangt X etwas von Laura ... böse, persönliche und verletzende Dinge.

Eine dunkle und irre Geschichte über Besessenheit und Schuldgefühle. Herzzerreißend, tragisch. Die Realität ist voller Grauen. Denn in unserer modernen Welt lauern keine untoten Geister, sondern die Monster aus der Nachbarschaft.
___________________

Egal worum es dabei ging: Die Briefe, die an Laura gerichtet sind, möchte niemand von uns bekommen.

Erzählt wird aus der Sicht der Teenie-Laura, die gerade ihren Freund Bobby verloren hat. Und aus der Sicht der erwachsenen Laura von heute, die dabei ist herauszufinden, was mit Bobby damals geschehen ist.

Die Geschichte von Laura und Bobby bzw. deren tragische Wendung startet mit einem Ereignis, das direkt vor der eigenen Nase passiert. Schnell wird einem bewusst, wie hilflos man sich fühlen kann, wenn die Dinge nicht in der eigenen Hand liegen. Wenn eine Person plötzlich nicht mehr da ist und man weder weiß, wie es ihr geht, noch, ob man sie jemals wiedersehen wird. Laura denkt oft an Bobby. Der einfach in einen Van stieg und auf einmal weg war. Mich hat dieses Szenario und dessen Folgen ziemlich betroffen gemacht. Ich wollte wissen, wer noch im Van war. Ob Bobby freiwillig eingestiegen ist. Und ob man ihm weh getan hat. Als Laura (ab ihrem 14. Geburtstag) auch noch Briefe von einem Unbekannten erhält, der für jeden Hinweis bezüglich Bobby furchtbare Dinge von ihr verlangt, war ich voll gefangen in der Story. Ins Dunkle reingezogen, runtergedrückt, weg.

Die Auflösung setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Sie ist verstörend und schockierend und kommt, trotz der leisen Ahnung, irgendwie überraschend. Da fällt mir ein Zitat von Stephen King ein: "Monster gibt es wirklich und Geister gibt es auch. Sie leben in uns und manchmal gewinnen sie."

Persönliches Fazit: Die 160 Seiten haben es echt in sich! Ich war verzweifelt, voller Hoffnung, ängstlich, dann wieder wütend und traurig. Ein intensiver, düsterer Psychothriller, so fein gesponnen wie das Netz der Schwarzen Witwe, der den Leser noch nach Zuklappen der Buchdeckel beschäftigt.

PS: Mein letzter Brief ist schon eine Weile her. Es war einer an meine Oma.
___________________

Bibliografie:

Autorin: Gemma Amor
Verlag: Festa
ISBN: -
Reihe: Festa Special
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 15.03.2021
Seitenanzahl: 160
Format: Print: 18,99 € / E-Book: 4,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Nein

Rezension: © RO, Julie
Grafik: © RO, ars.apparendi
Cover Original: © Festa Verlag
 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deine Nachricht!