Alex Michaelides - Die Insel des Zorns

Personen, 3 Schüsse, 1 Leiche - Wahrheit oder Fiktion?
 
Inhaltsangabe:

»Mein Name ist Elliot Chase und ich werde Ihnen eine Geschichte erzählen, wie Sie sie noch nie gehört haben. Es ist eine Geschichte über einen Mord. Oder nein, warten Sie, vielleicht ist es in Wahrheit eher eine Liebesgeschichte?

Die wunderschöne Lana Farrar, Ex-Hollywood-Star und eine der berühmtesten Frauen der Welt, verbringt die Ostertage für gewöhnlich auf ihrer griechischen Privat-Insel. Wie jedes Jahr lädt sie ihre engsten Freunde ein, dem englischen Wetter zu entfliehen und Ostern mit ihr zusam-men auf dieser idyllischen Mittelmeer-Insel zu feiern. Lanas Freunde - das wären meine Wenig-keit, Elliot Chase, und Lanas beste Freundin Kate, ihr Ehemann Jason, ihr Sohn Leo aus erster Ehe sowie die beiden langjährigen Angestellten Agathi und Nikos.

Stellen Sie sich vor, wie ein starker Sturm - von den Griechen "Der Zorn" genannt - uns alle auf der Insel gefangen hält und unsere Auszeit sich plötzlich zur tödlichen Tragödie entwickeln und einer oder eine von uns sterben wird. Sie denken jetzt vielleicht, sie kennen diese Geschichte? Täuschen Sie sich nicht! Ich bin mir ganz sicher, DIESE Geschichte haben Sie noch nie gehört!«
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Lana ist eine sehr erfolgreiche Schauspielerin. Zusammen mit ihrem Mann Jason, ihrem Sohn Leo, ihrer Freundin Kate und ihrem Freund Elliot bricht sie zum jährlichen Osterurlaub auf eine griechische Privatinsel auf. Doch was eigentlich eine glückliche Auszeit sein sollte, entpuppt sich für die Truppe schon bald zu einem echten Albtraum...

Das Buch ist wie ein Theaterstück aufgebaut, in dem uns Elliot in diversen Akten die Handlung erzählt. Für mich eine interessante literarische Leistung und Neuerfahrung, denn sowas habe ich in der Art noch nie gelesen. Dazu kommt, dass man als Leser so oft in die Irre geführt wird, dass man am Ende überhaupt nicht mehr weiß, was Wahrheit oder Fiktion ist. Der dabei gewählte Schreibstil ist klar verständlich und die düstere Atmosphäre der Insel greift Michaelides perfekt auf, um den Leser die Dramatik seiner Darbietung noch intensiver erleben zu lassen.

Leider habe ich eine ganze Weile gebraucht, um mich in der Geschichte zurechtzufinden. Auch eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, bereitete mir so einige Probleme. Das war für mich größtenteils dem geschuldet, dass lediglich Elliot die Geschichte erzählt und dies auch noch in verwirrender Weise. So bekommt man zwar Informationen über die Charaktere zugespielt, weiß aber tatsächlich nicht, was nun stimmt oder erfunden ist. Das mag anfangs interessant sein, aber im Laufe der Geschichte fehlten mir dann doch die privaten und intensiven Einblicke in die Gedanken und Emotionen der einzelnen Protagonisten.

Die Erzählweise fand ich an sich recht cool, weil es einfach mal was anderes war. Doch was die Spannung betrifft, war deutlich Luft nach oben. Diese ging in der ganzen inszenierten Theateraufführung verloren und hat mir daher auch nicht das gewohnte Thriller-Feeling beschert.

Persönliches Fazit: Eine Geschichte der etwas anderen Art, die mich trotz des geringen Nervenkitzels gut unterhalten hat. Wer also Lust auf ein gekünsteltes Theaterstück hat, der ist hiermit bestens bedient. Wer hingegen einen blutigen und/oder temporeichen Thriller erwartet, der sollte besser die Finger davon lassen.
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Bibliografie:

Autor: Alex Michaelides
Verlag: Droemer
ISBN: 978-3426447659
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 01.02.2024
Seitenanzahl: 352 Seiten
Format: Print: 16,99 € / E-Book: 5,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Sabrina
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Droemer Knaur


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