Karen Inge Nielsen - Niemand hört dich

Im Grenzland zwischen Dänemark und Deutschland geschehen grausame Morde
 
Inhaltsangabe:

Es ist früher Morgen, als an der Küste von Nieby eine Leiche gefunden wird. Die Tote entpuppt sich als vermisste Dänin, und der Ermittler Mads Lindstrøm wird zur Identifizierung nach Kiel geschickt. Dort hat die Gerichtsmedizin eine erschütternde Entdeckung gemacht: Spuren an dem toten Mädchen deuten darauf hin, dass sie nicht das erste Opfer eines bestialischen Mörders ist. Eines Mörders, der auf beiden Seiten der Grenze tötet. Obwohl der deutsche Kommissar Thomas Beckmann von der Theorie eines Serienkillers nicht überzeugt ist, stürzt sich Mads Lindstrøm in den Fall. Als ein weiteres Mädchen verschwindet, ist er bereit, jedes Mittel einzusetzen, um sie zu retten.
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Als die Ostsee eines Tages die Leiche der jungen Dänin Caroline Hvidtfeldts an den Strand der Flensburger Förde spült, wird Mads Lindstrøm nach Kiel geschickt, um ebenjene zu identifizieren. Schnell wird klar, dass das seit Tagen vermisste Mädchen nicht einfach ertrunken ist. Caroline musste vor ihrem Tod unsagbare Qualen ertragen. Und es scheint so, als sei ein Serienmörder am Werk.

Karen Inge Nielsen erzählt schonungslos! Gleich zu Beginn beschreibt sie detailliert, welches abartige Spiel der Mörder mit seinem Opfer spielt. Gesagt werden sollte an dieser Stelle unbedingt, dass es sich wirklich um Kinder handelt - Caroline ist zum Zeitpunkt ihres Todes 11 Jahre alt -, wenn im Klappentext von Mädchen gesprochen wird. Tatsächlich war ich darauf nicht vorbereitet, als ich in die Handlung eingestiegen bin, und musste erst einmal ordentlich schlucken. Wer also zu Nielsens Thriller greift, sollte sich im Klaren darüber sein, dass im Verlauf der Story mehrfach explizite Gewalt an Kindern verübt beziehungsweise diese beschrieben wird.

Unabhängig davon liefert Nielsen einen gelungenen Auftakt-Thriller, der sprichwörtlich bis zur letzten Minute die Spannung auf einem hohen Maß halten kann. Die Einteilung der Handlungsabschnitte in tagesaktuelle Szenen unterstreicht die rasante Suche nach dem Mörder. Ihre klare und unverblümte Sprache tut ihr Übriges, um dem Ganzen den nötigen kühlen skandinavischen Anstrich zu verleihen.

Auffällig ist jedoch, dass Mads Lindstrøm schon die Oberhand in der Ermittlungsarbeit gewinnt. Der deutsche Kommissar Beckmann, so empfand ich es jedenfalls, spielte irgendwie eher eine Nebenrolle. Da Mads aber ein grandios gezeichneter Charakter mit ordentlichen Kanten ist, der meine Sympathie sofort gewonnen hat, tat das für mich erst mal nichts zur Sache. Und vielleicht ändert sich dieses Verhältnis auch etwas in Band 2.

Auch Mark Bremer hat mich als Sprecher vollkommen abgeholt. Mit seiner sonoren Stimme und der ruhigen Art zu sprechen, unterstreicht er die schnörkellose Erzählart Nielsens. Einzig wenn er versucht, Caroline Hvidtfeldts Mutter eine Stimme zu geben, konnte mich das nicht ganz überzeugen. Auch wenn so die Figuren sprachlich noch deutlicher voneinander abgegrenzt wurden, hätte es nicht Not getan und wirkte auf mich leider eher überdreht.

Alles in allem hat mich „Niemand hört dich“ aber begeistert. Sehr gut gefallen hat mir persönlich, dass Nielsen die Jagd nach dem Mörder bis zum Schluss ausreizt. Für mich seit langem mal wieder eine gut erzählte Story. Ich freue mich sehr auf Band 2!

Persönliches Fazit: Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven! Wer jedoch brutale skandinavische Thriller mag, wird den Auftakt zu Karen Inge Nielsens Grenzland-Trilogie sicherlich mögen. Für mich definitiv ein spannungsgeladener Start und daher empfehlenswert!
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Bibliografie:

Autorin: Karen Inge Nielsen
Verlag: Piper / Hörbuch Hamburg
ISBN: 978-3-492-06711-9
ASIN: B0DN6D1GNG
Reihe: Grenzland Teil 1
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 30.01.2025
Seitenanzahl: 336 / Länge: 7 Std. 19 Min.
Format: Print: 15,00 € / E-Book: 12,99 € / Hörbuch: ab 7,95 €
Leseprobe: Blick ins Buch / Hörprobe: Klick ins Buch
Lese-/ Hörexemplar: Ja

Rezension: © RO, Franziska
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Piper / Hörbuch Hamburg
 


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