Inhaltsangabe:
Terry McCalebs Spezialgebiet waren Serienmorde – bis ein Herzleiden den FBI-Agenten in den Vorruhestand zwang. Nur ein Spenderorgan konnte ihn retten. Mit Aufregung soll nun Schluss sein, er bemüht sich um ein ruhiges Leben und zieht auf sein Segelboot im Hafen von Los Angeles an der San-Pedro-Bucht. Dort erhält er immer wieder unangekündigten Besuch: Hilfesuchende, die in der Zeitung von seinen durchschlagenden Erfolgen gelesen haben. Allen sagt er das Gleiche: Er hat keine Dienstmarke, darf nicht mal mehr Auto fahren – was soll er als Privatdetektiv taugen? Doch Graciela Rivers lässt nicht locker: Ihre Schwester Gloria Tor-res wurde vor einigen Wochen ermordet, vom Täter fehlt jede Spur, und das LAPD verfolgt die Ermittlungen nicht mit dem nötigen Nachdruck. McCaleb will ablehnen, aber Rivers hat ein schlagendes Argument: Das neue Herz in seiner Brust ist das von Gloria.
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Ich hatte diesen Roman bereits vor zig Jahren gelesen. Die deutsche Erstveröffentlichung war 1999, glaube ich. Nach all den Jahren konnte ich mich nicht mehr genau daran erinnern, um was es ging, und zudem hat mich das neue Cover angefixt. Also entschied ich mich dazu, die Geschichte ein zweites Mal zu lesen.
Der Ex-FBI-Profiler Terry McCaleb erhält ein neues Herz. Von nun an will er sein Leben ruhiger angehen und sich aus seinem alten Job endgültig zurückziehen. Doch dann wird er von Graciela kontaktiert, der Schwester seiner Organspenderin. Sie will ihn als Privatdetektiv beauftragen, um den Tod ihrer Schwester Gloria aufzuklären. Eigentlich möchte Terry nicht mehr aktiv werden, kann aber diesen Fall aus emotionalen Gründen nicht einfach ablehnen. Seine Recherchen bestätigen schon bald, dass Gloria nicht die Einzige war, die auf mysteriöse Art sterben musste. Terry beschließt, diesen letzten Fall anzunehmen und erfolgreich abzuschließen. Immerhin schlägt das Herz eines Opfers in seiner eigenen Brust…
Terry McCaleb empfand ich als äußerst sympathisch und bin mir sicher, dass er schon vor der Spende ein überaus großes Herz hatte. Doch dieses (neue) gehörte einer ihm völlig fremden Person, die auch noch unter zweifelhaften Umständen zu Tode kam. Ganz klar, dass Terry da eine Ausnahme macht, um ebenjene Todesumstände seiner Spenderin herauszufinden. Praktisch, dass er noch Zugriff auf die Polizeiakten hat. Ich fand es absolut faszinierend, wie er aus den wenigen Informationen, die ihm zur Verfügung stehen, Stück für Stück das Rätsel um Glorias Tod zu lösen versucht. Und das Gute daran: Der Leser wird so intensiv in alle Ermittlungsphasen einbezogen, als führe er selbst diese Ermittlungen durch. Geschickt gemacht!
Connellys Stil ist klar, prägnant und lebendig. Fast schon wie sein persönlicher Fingerabdruck. Er benutzt gebräuchliche Wörter, vermeidet Schachtelsätze und komplexe Strukturen. Insgesamt erschien mir die Story aufgrund des Erzähltempos sehr real, wenn sie auch hin und wieder etwas vorhersehbar war. Das hat mich aber tatsächlich gar nicht gestört, weil ich sie ja (eigentlich) schon kannte und dennoch durchweg (bestens) unterhalten wurde. Connelly hat immer wieder für Nervenkitzel und Abwechslung gesorgt.
Persönliches Fazit: Wendungsreich, klug konstruiert, authentisch umgesetzt - ein typischer Connelly, den ich gern an Krimi-Fans weiterempfehle.
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Bibliografie:
Autor: Michael Connelly
Verlag: Kampa
ISBN: 978-3311121077
Reihe: -
Genre: Krimi
Erscheinungsdatum: 24.04.2025
Seitenanzahl: 544
Format: Print: 19,90 € / E-Book: 14,99 €
Leseprobe: -
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Julie
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Kampa Verlag
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