Verlag: Goldmann
Seitenanzahl: 221
Preis: ab 9,99 €
ISBN: 978-3-442-48432-4
Erscheinungsdatum: 18.04.2016
Reihe: -
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Bewertung: 4/5
Munas Leben ist die Hölle. Und niemand kommt ihr zu
Hilfe, denn keiner weiß, dass die Familie Songolis ihr Hausmädchen behandelt
wie eine Sklavin. Dabei muss sie sich nicht nur Tag für Tag bis zur Erschöpfung
um das Wohl der Songolis kümmern, sondern wird auch noch jede Nacht in einen
dunklen, fensterlosen Keller gesperrt. Doch dann kehrt eines Tages der jüngste
Sohn der Familie aus unerklärlichen Gründen nicht mehr nach Hause zurück. Damit
die ermittelnden Polizeibeamten nichts von Munas Schicksal erfahren, darf sie
ihren Keller verlassen. Und diese Chance nutzt sie auch. Denn Muna ist sehr
viel klüger, als alle ahnen – und ihre Pläne sind sehr viel schockierender, als
irgendjemand jemals vermuten würde ...
Der erste Satz:
Munas Schicksal wendete sich an dem Tag zum Guten, als
Mr. und Mrs. Songolis jüngerer Sohn nicht aus der Schule nach Hause kam.
Mittendrin:
"Zum Schutz gegen die Prinzessin, wenn wir
zurückkommen, Master. Sie wissen ja jetzt, dass Sie den Stock immer bei sich
haben sollten. Es dient unserer Sicherheit, wenn sie lernt, Sie zu
fürchten."
Klein, aber fein. Das war, was ich dachte, als ich das
Buch zuschlug.
Als Krimi- und Thrillerfan habe ich natürlich vor
Ewigkeiten schon Minette Walters bekannte Bücher wie zum Beispiel "Die Schandmaske" oder "Im Eishaus" gelesen, die Autorin selbst
dann jedoch im Laufe der Zeit irgendwie aus den Augen verloren. Bis jetzt.
Im Alter von acht Jahren wurde die kleine Muna aus einem Waisenhaus geholt und nach England verschleppt. Seitdem ist sie eine Sklavin. Jede Nacht wird sie in den dunklen fensterlosen Keller der afrikanischen Familie Songolis gesperrt und schläft dort nur auf einer Matratze. Tagsüber muss sie hart für die Familie arbeiten. Bis auf die drei Sätze "Ja, Prinzessin. Nein, Prinzessin. Kann ich etwas für Sie tun, Prinzessin?" ist es ihr strengstens verboten zu sprechen. Da Muna das Haus niemals verlässt, fällt niemandem in der Nachbarschaft auf, dass sie hellhäutiger ist als der Rest der Familie. Die Eltern missbrauchen sie, die Kinder sind gemein zu ihr und sie muss hungern. Ihr Leben ist die Hölle. Die Angst hindert Muna jedoch nicht daran, zu lernen und zu beobachten.
Als eines Tages der jüngste Sohn der Familie auf rätselhafte Weise spurlos verschwindet, ändert sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen. Plötzlich befinden sich Polizisten im Haus und Muna wittert ihre große und einzige Chance ...
Der Schreibstil ist direkt und unverblümt. Die
Autorin verzichtet auf unnötige Beschreibungen und Verhübschungen.
Die Hauptprotagonistin Muna hatte auf Anhieb meine volle Aufmerksamkeit und Sympathie. Ich habe mit ihr gelitten, Seite um Seite. Ich empfand die physische Gewalt genauso schockierend wie die psychische Gewalt. All die ständigen Demütigungen und die sexuellen Misshandlungen. Furchtbar! Die Eltern waren die personifizierte Grausamkeit.
Das Cover passt zum Titel. Man erkennt darauf
einen Keller, durch den von oben herab wenig Licht eindringt.
Fazit:
"Der Keller" war ein wirklich grausamer Thriller - auf eine ganz spezielle und erschreckende Weise.
Ich vergebe 4 von 5
Sternen-Punkte
Minette Walters arbeitete lange als Redakteurin in
London, bevor sie Schriftstellerin wurde. Seit ihrem Debüt "Im
Eishaus", das 1994 auf Deutsch veröffentlicht wurde, zählt sie zu den
Lieblingsautoren von Millionen Leserinnen und Lesern in aller Welt. Alle ihre
bisher erschienenen Romane wurden mit wichtigen Preisen ausgezeichnet und in
zahlreiche Sprachen übersetzt. Minette Walters lebt mit ihrem Mann und ihren
beiden Söhnen in Dorset, England.
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