Verlag: Rowohlt
Genre: Kriminal-Roman
Erscheinungstermin: 24.07.2018
Seitenanzahl: 336
ISBN: 978-3-499-27309-4
TB: 9,99 €
E-Book: 4,99 €
Elsa Myers ist FBI-Agentin für Fälle von verschwundenen Kindern und Jugendlichen. Sie weiss aus bitterer Erfahrung, was es heißt, ein verlorenes Kind zu sein. Elsa soll nach der 18jährigen Ruby suchen, einem Mädchen aus behüteten Verhältnissen- doch ihr ist klar, dass der Schein oft trügt. Schnell erkennt Elsa, dass Rubys Verschwinden mit mehreren ungelösten Fällen in Verbindung steht. Die Suche nach dem Mädchen wird zur Jagd nach einem teuflischen Unbekannten- der vermutlich schon seit Jahren tötet. Während Elsa fieberhaft ermittelt, liegen in einer einsamen Höhle im Wald drei Mädchen, gefesselt und geknebelt, und blicken starr vor Angst auf einen Metallenen Werkzeugkoffer ....Es handelt sich bei dem Buch um mein erstes Exemplar der Autorin.
Zunächst einmal steigt man in einen Kriminalfall ein. Ein verschwundenes Mädchen und eine FBI-Agentin, spezialisiert auf verschwundene Kinder. Jedoch findet man sich beim Lesen sehr schnell in der privaten, sehr persönlichen Vergangenheit der Ermittlerin Elsa wieder und erlangt tiefe Einblicke in ihre Psyche.
Einzelne Kapitel sind in der Vergangenheit, in der Kindheit von Elsa verfasst und es wird schnell klar, warum gerade sie sich für verlorene Kinder und Jugendliche engagiert. Obwohl der Fall spannend ist, es nach und nach mehr verschwundene Mädchen gibt und der Täter den Ermittlern zunächst immer einen Schritt voraus zu sein scheint, so ist es doch insbesondere Elsas Geschichte, Elsas Vergangenheit, die mich bewegt und interessiert hat. Aus dem Grund stand der Fall sehr bald für mich nicht mehr im Vordergrund.
Elsas Vergangenheit ist grausam und ich hätte zeitweise gerne vor dem Lesen eine Ankündigung gehabt, worum es in dem Buch eigentlich gehen wird. So ist mir die Hauptprotagonistin sehr sympathisch, die Schilderungen sind mir aber emotional sehr oft zu viel gewesen. Gleichzeitig wird durch diese Geschichte der Krimi etwas besonderes. Es gibt so viele Bücher um Ermittler mit eigenen Problemen. Hier aber geht die Erzählung irgendwie ein Stück "tiefer", es bewegt mich mehr als es sonst oft der Fall ist und der Spannungsbogen wird im Verlauf immer höher, sowohl bezogen auf den Fall als auch bezogen auf Elsa.
Psychische Tabuthemen sind Zentrum des Buches und man muss schon einiges aushalten können, um es nicht weglegen zu müssen, um einfach mal kurz durchzuatmen und sich zu beruhigen.
Die Kapitel sind weder zu lang noch zu kurz, auf Cliffhanger wird verzichtet, was der Spannung absolut keinen Abbruch tut. Was mich etwas gestört hat war die hinterher doch relativ schnelle Auflösung des Falles und der komplette Fokus auf Elsa. Hier hätte die Autorin den Fall noch spannender machen können.
Danke an den Rowohlt Verlag für dieses Leseexemplar.
Fazit: Der Thriller hat alles, was ein spannendes Buch ausmacht, und sogar noch ein bisschen mehr. Würde ihn aber niemandem empfehlen, der lieber seichte Krimis liest und der bezüglich emotionaler Gewalt zu zartbesaitet ist, denn emotional hat es die Handlung wirklich in sich.
© Oliver Lief |
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