Ein verstörend-fesselnder Psychothriller des englischen Bestsellerautors!
Inhaltsangabe:
Sie ist eine
freundliche Stimme am Telefon. Aber kannst du ihr trauen?
Wer die Telefonseelsorge anruft, braucht Hoffnung. Und die Bestätigung,
dass das Leben lebenswert ist. Doch wer Pech hat, wird mit Laura verbunden. Sie
redet nicht nur gern mit Menschen, denen es schlechter geht als ihr. Sie
verzehrt sich regelrecht danach. Denn Laura will niemandem Mut zusprechen. Sie
will hören, wie die verzweifelten Anrufer sich das Leben nehmen.
Als sich seine schwangere Frau Hand in Hand mit einem Fremden das Leben
nimmt, bricht Ryans Welt zusammen. Was trieb sie in den Tod? Seine
Nachforschungen führen ihn auf Lauras Spur und er beginnt das perfide Spiel zu
durchschauen. Ryan ahnt nicht, zu welch drastischen Mitteln sie greifen wird,
um ihr Geheimnis zu bewahren ...
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Seit viereinhalb Jahren arbeitet Laura ehrenamtlich für die
Telefonseelsorge. Sie lebt für ihren Job – für den nächsten Anruf.
„Ich rette sie vor sich selbst. Ja, genau das bin ich – eine Retterin
der verlorenen Seelen.“ Pos. 551
Soeben hat sie einem jungen Mann und einer jungen Frau, die einander
vorher nicht kannten, von ihrem Leiden erlöst. Sie hat die beiden telefonisch
auf ihrem letzten Weg begleitet, während sie zusammen von einer Klippe
gesprungen sind. Ohne Lauras Hilfe würden die beiden sich immer noch in einer
Spirale aus Aufs und Abs bewegen. Als Mitarbeiterin in der Telefonseelsorge
urteilt Laura nicht – sie regt die Leute an, über ihren Entschluss
nachzudenken. Dazu hat sie eine Taktik, die zwar gegen die Richtlinien
verstößt, ihr aber hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen: die Leute ermutigen,
es ihnen dann ausreden, sie wieder ermutigen. Wer seine Entscheidung beibehält,
hat ihre Unterstützung verdient.
„Ich wurde gern für den mütterlichen Typ gehalten. Dass mich alle für
einen hilfsbereiten, harmlosen und unentbehrlichen Menschen hielten, kam mir
sehr gelegen. Denn wenn man nicht als Bedrohung angesehen wird, kommt man mit
sehr viel mehr ungestraft davon.“ Pos. 211
Bei den Kollegen ist Laura beliebt. Sie bringt zu ihren Schichten
Leckereien für alle mit, erledigt anfallende Kleinigkeiten wie Stopfarbeiten
und hat für jeden ein offenes Ohr. Daneben ist sie liebevolle Mutter von drei
Kindern, ist ihrem Ehemann eine fürsorgende Frau und schmeißt den Haushalt. Sie
ist selbstlos, aufopferungsvoll und denkt an sich selbst immer zuletzt. Doch
nicht alles ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. Denn es gibt immer zwei Seiten einer Medaille – und wenn jemand stirbt,
bleibt meist jemand zurück. Mit Trauer, Wut, Verzweiflung und Fragen. Auch Laura
hat zwei Gesichter, und die lernt der Leser sehr schnell kennen.
„Janine schenkte mir wieder einen ihrer vernichtenden Blicke. Also
kehrte ich an meinen Platz zurück und wünschte ihr irgendeine tödliche
Krankheit an den Hals. Keine kurze, die schnell voranschritt und sie innerhalb
weniger Monate auslöschte, sondern eine lange, fiese Krankheit, die dieses
Biest lebendig auffraß.“ Pos. 858
Das Geniale ist: Der Leser weiß nie mehr als Laura selbst. Er vermutet,
überlegt und stellt dann fest, dass die Teilchen doch nicht zusammen passen.
Vom Inhalt will ich an dieser Stelle nichts weiter verraten. Man muss sich auf
dieses Buch einlassen, darf nicht zu viel wissen, nicht voreingenommen sein.
Ansonsten ist das Erlebnis nicht halb so mitreißend. Ich hatte etwas ganz
anderes erwartet, bin absolut überrascht worden und kann nur sagen: So muss ein
Psychothriller sein!
„Ich habe einmal gelesen, dass man irgendwann nicht mehr weiß, wo die
Wahrheit aufhört und wo die Einbildung beginnt, wenn man sich selbst etwas nur
lange genug einredet.“ Pos. 4321
Die Story ist so voller Wendungen, dass ich irgendwann aufgehört habe
zu überlegen, was als nächstes kommen könnte. Stück für Stück setzt sich ein
Bild von Laura zusammen, Stück für Stück wird es wieder auseinander genommen.
Dafür kommt ein neues Detail dazu, was sie in einem ganz anderen Licht
erscheinen lässt. Der Schreibstil ist locker, lässt die Seiten nur so fliegen.
Die Spannung ist eher unterschwellig, aber dennoch so mitreißend, dass man
einfach weiterlesen muss. Als Leser liebt man Laura in einem Moment und hasst
sie im nächsten, hofft, dass sie eine gerechte Strafe bekommt. Gerade weil die
Protagonistin kein Sympathieträger ist, fühlt man in gewisser Weise mit ihr,
will sie aber auch nicht davonkommen lassen.
„Im Laufe meines Lebens war ich lange Zeit eine Überlebende gewesen.
Doch erst jetzt erkannte ich, dass ich irgendwann in die Opferrolle geschlüpft
war.“ Pos. 3517
Persönliches Fazit: So muss ein
Psychothriller sein! Ich konnte gar nicht schnell genug lesen, so sehr wollte
ich wissen, was nun Sache war. Ich kann hier eine absolute Leseempfehlung
aussprechen. Thumbs up!
© Rezension, 2019, Katharina
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Bibliografie:
Autor: John Marrs
Verlag: Edition M / ISBN: 978-2919803927
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 11.12.2018
Seitenanzahl: 454
Leseprobe: << Blick ins Buch >>
Reihe: -
Leseexemplar: Ja
Ich musste es einfach kaufen 🙈 bin gespannt, ob es mir auch so gut gefällt.
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