Ava Reed - Die Stille meiner Worte

Ganz große Gefühle!
 
Inhaltsangabe:

Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? Niemand kann das. Egal, was Hannahs Eltern versuchen, sie schweigt. Um Izzy nicht loslassen zu müssen, schreibt sie ihr Briefe. Schreibt und verbrennt sie. Immer wieder. Hannah kann der Stille ihrer Worte nicht entkommen. Bis sie Levi trifft, der mit aller Macht versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist …

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Hannahs Schwester Izzy ist gestorben. Mit ihren siebzehn Jahren kommt Hannah damit absolut nicht klar. Sie ist zusammen mit ihren Eltern in ein neues Haus in einer neuen Gegend gezogen. So hoffen ihre Eltern, dass es Hannah und auch ihnen selbst gelingt neu anzufangen. Doch Hannahs Gedanken zeigen uns, dass sie genau das nicht kann:

“Nicht jedes Ende birgt einen neuen Anfang.” (Zitat Seite 20)

Hannah spricht seit Izzys Tod nicht mehr. Sie würde wirklich gerne einfach mal schreien, doch sie schafft es nicht. Mit der Außenwelt kann sie nicht kommunizieren, nur an Izzy schreibt sie täglich Briefe. Die Seiten verbrennt sie in der Hoffnung, dass so ihre stillen Worte zu ihrer Schwester gelangen. Als ihre Eltern beschließen, sie in ein Internat für Kinder mit Problemen zu geben, denkt Hannah, dass ihre Eltern lieber sie hätten sterben sehen und sie deswegen nicht mehr haben wollen. Dass sie ihr die Schuld am Tod ihrer Schwester geben.

“Es tut mir leid, ich wollte nichts von dem, ich bin Hannah, ich bin noch ich, warum werft ihr mich weg, es tut mir leid. Das will ich schreien.” (Zitat Seite 69)

Beim gemeinsamen Camp der Schule lernt Hannah Levi kennen. Er findet Hannah interessant und versucht, sie besser kennen zu lernen. Er beginnt, das Sprechen für sie zu übernehmen. Levi ist seit langem der erste Mensch, der wirklich versucht, hinter die Fassade zu schauen, und Hannah beginnt ihm zu vertrauen. Doch so sehr sie auch möchte, sie kann ihre Gedanken und Gefühle nicht aussprechen.

“Ich finde Worte, ich finde Tausende davon und sie alle sind in meinem Kopf. Sie finden nur den Weg nicht hinaus.” (Zitat Seite 90)

Ich finde diese Situation wirklich für beide sehr schwer. Hannah möchte sich Levi mitteilen und ist gefangen darin, sich nicht äußern zu können. Levi möchte sie so gerne verstehen und gibt nicht auf. 

Ava Reed beschreibt mit sehr viel Gefühl und sehr passenden Worten, was Hannah und Levi fühlen. Es wird aus beiden Perspektiven erzählt, und zwischendurch gibt es immer wieder Hannahs Briefe an Izzy, die ganz deutlich zeigen, wie verzweifelt das Mädchen ist. 

Ich hatte während des Lesens wirklich des Öfteren eine Gänsehaut, weil ich diese Verzweiflung so tiefgehend spüren konnte. Ich habe wirklich mit Hannah gelitten. Dies zeigt, dass der Schreibstil wirklich sehr gelungen ist und einen von Anfang an mitreißt. 

Das Cover, das Hannah als Schatten mit ihrem Kater Mo vor einem blau/weißem Hintergrund zeigt, spiegelt für mich die Einsamkeit von Hannah perfekt wieder.

Persönliches Fazit: Ein Buch mit sehr viel Gefühl, über Einsamkeit, Trauer und Vermissen, verpackt in einer wunderschönen Geschichte.

© Rezension, 2019, Alex
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Bibliografie:

Autor: Ava Reed
Verlagueberreuter / ISBN: 978-3-7641-7079-0
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 09.03.2018
Seitenanzahl: 320
Format: Hardcover: 16,95 € / E-Book: 14,99 €
Reihe: -
Leseexemplar: Ja
 

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