Arno Strobel - Offline



Könnt ihr euch vorstellen, längere Zeit offline zu sein?

 
Inhaltsangabe:

Fünf Tage ohne Internet. Raus aus dem digitalen Stress, einfach nicht erreichbar sein. Digital Detox. So das Vorhaben einer Gruppe junger Leute, die dazu in ein ehemaliges Bergsteigerhotel auf den Watzmann in 2000 Metern Höhe reist.

Aber am zweiten Tag verschwindet einer von ihnen und wird kurz darauf schwer misshandelt gefunden. Jetzt beginnt für alle ein Horrortrip ohne Ausweg. Denn sie sind offline, und niemand wird kommen, um ihnen zu helfen ...
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Ein geheimnisvoller Prolog, der erst im spannenden Showdown seine Auflösung findet, macht neugierig auf dieses Buch. Eine Gruppe junger Leute hat eine Digital-Detox-Kur gebucht. Sie wollen 5 Tage lang digital entgiften, ohne jedes elektronische Gerät und ohne Internet. Sich entspannen lernen und allen digitalen Stress hinter sich lassen. Die spannende Frage ist: Wie kommen die Teilnehmer damit klar, mehrere Tage offline zu sein? Bekommt jemand Entzugserscheinungen? Ich fragte mich ebenfalls beim Lesen, ob es mir selbst schwer fallen würde, mehrere Tage auf mein Smartphone und das Internet zu verzichten. Ich möchte es eigentlich nicht missen!


Verrückterweise dachte sie an ihr Smartphone und daran, wie nützlich es - trotz der negativen Aspekte - doch war, immer und überall erreichbar zu sein und vor allem jederzeit andere erreichen zu können. (Zitat Pos. 1488)

Das Setting ist toll gewählt, denn die Gruppe trifft sich am schönen Königssee, fährt mit einem Boot nach St. Bartholomä, um dann nach einem mehrstündigen Fußmarsch ihr Ziel zu erreichen: nämlich ein einsam gelegenes Hotel auf dem Watzmann, das sich noch im Umbau befindet und nur von zwei Hausmeistern vor Ort betreut wird. Keiner ahnt, dass sich diese Tour als Horrortrip entpuppt! 


Der flüssige und anschauliche Sprachstil gab mir das Gefühl, direkt dabei zu sein, und als das Hotel, in dem die Gruppe Quartier genommen hat, in kürzester Zeit vollkommen einschneit, bekam selbst ich beim Lesen ein klaustrophobisches Gefühl, das sich im Laufe der Zeit noch verstärkte, denn ein Teilnehmer verschwindet spurlos und wird erst nach intensiver Suche brutal misshandelt aufgefunden. Die Angst ist auf Schritt und Tritt spürbar. Jeder misstraut bald jedem, denn es bleibt nicht bei dem einen Opfer und es gibt zudem keine Verbindung zur Außenwelt. 

Zu Beginn hatte ich ein paar Probleme, die verschiedenen Mitglieder der Gruppe auseinanderzuhalten, aber dies gab sich schnell und ich bekam ein reales Bild von ihnen. Die Charaktere wurden differenziert und authentisch gezeichnet, jeder reagiert anders auf die lauernde Gefahr und so zeigen die Protagonisten nach und nach ihr wahres Gesicht.

Wie viele Führungsseminare hatte sie mitgemacht? Sie konnte sie schon gar nicht mehr zählen. Gewaltfreie Kommunikation, Präsentationstechniken, Zeitmanagement, Teambildung... Keines dieser Seminare hatte berücksichtigt, was mit einem Team oder einer Gruppe geschah, wenn es ernst wurde. Richtig ernst. Wenn die Angst dafür sorgte, dass die Masken fielen und jeder nur noch sich selbst der nächste war.” ( Zitat Pos. 3776)

Die Spannung wird von Seite zu Seite unerträglicher, so dass es mir unmöglich war, das Buch einfach so aus der Hand zu legen, wenn der Alltag mich einholte. Immer wieder fragte ich mich, welchem der Protagonisten ich solche Brutalität und Boshaftigkeit zutrauen würde, doch ich wurde bis zum Schluss gekonnt aufs Glatteis geführt. Die Auflösung überrascht, und auch die Definition von "offline" bekommt am Ende noch einmal eine ganz spezielle Bedeutung.

Persönliches Fazit: Dieser fesselnde Psychothriller ist nichts für schwache Nerven! Mit seiner Brutalität und klaustrophobischen Atmosphäre ist er definitiv ein Must Read für alle Strobel-Fans und solche, die es werden wollen!
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Bibliografie:

AutorIn: Arno Strobel
Verlag: Fischer / ISBN: 978-3-596-70394-4
Reihe: -
Genre: Psychothriller
Erscheinungsdatum: 25.09.2019
Seitenanzahl: 368
Format: Taschenbuch: 14,99 € / E-Book: 12,99 €
Leseprobe: << Blick ins Buch >>
Leseexemplar: Ja

Rezension: © Recensio Online, Elisabeth
Cover Original: © Fischer Verlag

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