Serienkritik: HIDDEN - Der Gejagte


Eine Geschichte über die Suche nach Wahrheit, Herkunft und Identität



 

Filmdaten

Originalname: Hidden: Förstfödd
Start Deutschland: 01.07.2019
Genre: Fantasy, Mystery, Thriller
Laufzeit: 42 Minuten pro Folge – 8 Folgen – 1 Staffel
Verleih: Concorde
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Inhalt


Immer öfter leidet Jonas unter schweren Migräneattacken. Er schiebt es auf den Stress, denn immerhin muss er sich neben dem Studium auch um seine kranke Mutter kümmern. Doch eines Tages führt eine weitere Attacke zu einem schweren Unfall, den Jonas wundersamerweise überlebt. Als Ärzte ihn untersuchen, verändert sich seine Welt für immer. Von nun an befindet sich Jonas auf der Flucht, denn er ist kein gewöhnlicher Mensch.

Verdeckt und im Untergrund von Stockholm lebt eine Gesellschaft von Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten. Dort trifft Jonas auch auf die ehemalige Boxerin Eldh, die seit Jahrzehnten die versteckten Menschen beschützt. Sie hilft der Polizei dabei, neue und alte Fälle innerhalb der verborgenen Gesellschaft zu untersuchen und unterstützt Neuankömmlinge, die gerade erst ihre Fähigkeiten entdecken.

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Meinung

Jeder weiß, dass sich unter der Spitze eines Eisbergs mehr befindet, als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Genau das ist eine der Grundaussagen dieser Serie. Doch es geht auch darum, niemanden in eine Schublade zu stecken oder vorschnell zu beurteilen. Viele Dinge sind für uns unbegreiflich, ja sogar unerklärlich, und doch keine Einladung für Vorurteile.

Wie durch ein Wunder überlebt Jonas einen schweren Unfall. Doch danach ist nichts mehr, wie es war: Er entdeckt seine übersinnlichen Fähigkeiten und stellt schnell fest, dass er in unsere „normale“ Welt nicht mehr hineinpasst. Auf der Flucht lernt er Eldh kennen, die eine Größe in Stockholms Unterwelt ist - Kämpferin und Beschützerin. Und bald wird ihm klar, dass er auch unter seinesgleichen nicht außer Gefahr ist.

August Wittgenstein (Jonas) kennt man aus Filmen wie „Das Boot“, und Izabella Scorupco (Eldh) konnte bereits als Bond-Girl in Goldeneye überzeugen. Auch hier haben die beiden ihre Rollen dermaßen gut verkörpert, dass man mittendrin war. Drehorte waren Stockholm und Budapest, was die düstere Atmosphäre, die sich durch die gesamte Staffel zieht, noch verstärkt hat.

Das Zusammenspiel der beiden Protagonisten hat mir sehr gut gefallen. Sie geben den Charakteren Tiefe, dennoch fiel es mir oft schwer, mitzufühlen. Das gesamte Setting war dunkel, trüb und kühl, ließ für mich leider keinerlei Emotionen spüren. Zwar sind die Charaktere alles andere als oberflächlich, aber trotzdem auf eine Art zu glatt.

Eine Menge Geheimnisse warten in dieser Serie darauf, gelüftet zu werden. Denkt man in der ersten Folge noch, dass es wirklich super ist, trotz Verwirrung einfach so in die Handlung geschmissen zu werden, ist man spätestens ab der dritten Folge noch verwirrter, wenn man immer nur noch Bahnhof versteht. Man braucht also wirklich einen langen Atem und viel Durchhaltevermögen, um hier am Ball zu bleiben. Das ist sehr schade, da die Serie so viel Potential birgt, das durch die chaotischen Verbindungen gar nicht richtig ausgeschöpft wird.

Vor allem, wenn man um die typischen Elemente skandinavischer Serien nicht weiß, könnte man diese Serie vorschnell als „langweilig“ empfinden. Die unheimliche Stimmung wird durch viel Stille und wenige Dialoge erzeugt. Hier wird mehr darauf gesetzt, dass der Zuschauer entsetzt ist, wenn ihm nach und nach ein Licht aufgeht. Elemente, die rein dazu dienen, sich zu erschrecken, fehlen hier gänzlich – hätten aber vermutlich nicht gut in das Storytelling gepasst. Dadurch fehlt es an der Leichtigkeit, die man von anderen Serien gewohnt ist. Der Unterton ist fast schon ernst, mahnend. Die Cliffhanger am Ende einer Folge verlocken jedoch zum Weiterschauen und so bin auch ich nicht mehr losgekommen.

Eine Geschichte über die Suche nach Wahrheit, Herkunft und Identität. Filip Alexandersons Roman "Förstfödd" (deutsch: Firstborn – Der Gejagte, erschienen im Goldmann Verlag) bildet die Vorlage für diese Serie. 




© Katharina
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Cast & Crew

Darsteller:
Eldh – Izabella Scorupco
Jonas – August Wittgenstein
Borg – Anders Mossling
Schiller – Eric Ericson


Regisseur: 

David Berron
Jonathan Sjöberg
Daniel di Grado

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