Hayley Barker - Die Arena: Band 2


 

Eine gelungene Fortsetzung!

Inhaltsangabe:

Nachdem Hoshiko und Ben den Zirkus in Brand gesetzt haben, sind sie nun auf der Flucht. Doch Bens Mutter wird alles daran setzen, um ihn zu finden und Rache zu nehmen; ihn in die Enge zu treiben und dazu zu zwingen, sich für Hoshiko zu opfern. Denn die tödlichste Show der Welt ist wieder zurück. Und wenn Ben dachte, er würde ihre dunkelsten Geheimnisse schon kennen, dann muss er nun feststellen, dass er das wahre Ausmaß des Schreckens unter dem Kuppeldach erst jetzt kennenlernen wird - als die neue Attraktion des Zirkus ...
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Nachdem Ben, Hoshiko, Greta und Jack fliehen konnten, hatten sie gehofft, nie wieder etwas vom Zirkus hören zu müssen. Dass er nach dem Brand umso grösser und grausamer aufgebaut wird, haben sie nicht geahnt.
Doch wir befinden uns hier in einer Geschichte, in der Menschen anderen Menschen die Menschlichkeit absprechen. Dementsprechend ist es ja nicht schlimm, wenn ein Dreg leidet. Sie haben doch eh keine Gefühle und es nicht besser verdient. Richtig?
Wie auch in der heutigen Zeit, werden durch die Medien viele Falschmeldungen und Lügen propagiert, die dazu führen, dass die Pures an ihren Taten und Grausamkeiten nichts Falsches finden und sich sogar immer mehr in ihren Hass hineinsteigern.

Bens Mutter lässt nichts unversucht um ihren Sohn und Hoshiko zu finden. Sie kann es nicht ertragen, dass ausgerechnet ihr Sohn einem Dregmädchen zur Flucht verholfen hat und sich gegen seine Familie entschied. Als angehende Präsidentin hat sie Mittel und Wege, den beiden das Leben schwer zu machen und lässt auch nichts unberührt. Für sie zählt nur noch, Ben zu finden und zu bestrafen. Es geht ihr einzig und allein um Rache und Genugtuung, was mich sehr schockiert hat, denn er ist doch ihr eigen Fleisch und Blut.

Doch nicht nur die Mutter ist getrieben von blinder Wut. Bis auf wenige Ausnahmen halten alle Pures die Dregs für wertlosen Abschaum, der es gerade mal wert ist, grausam zu leiden, damit die Pures sich unterhalten fühlen.
Doch zum Glück gibt es auch unter den Pures noch Menschen, die nicht so sind, und Bens Mutter bekommt Gegenwind. Was mir dabei gut gefallen hat, ist, dass ihre Gegenspielerin, ganz im Gegensatz zu Bens Mutter, auf Fakten schwört und dadurch einiges widerlegen kann. Doch wird das in den Köpfen der Pures ankommen? Und was ist mit den Dregs, die jahrelang in Slums elendig gehaust haben und dort auch nicht selten sterben? Denen man ihre Kinder nahm, um sie im Zirkus unter den gierigen Blicken der Pures in den Tod zu schicken? Werden sie verzeihen können, falls sich das Blatt für sie zum Guten wendet?

Ich denke, mit dieser Dilogie hat Hayley Barker eine mitreissende Geschichte über Liebe, Freundschaft, Hoffnung und Hass geschrieben, die sich einige Menschen mal zu Gemüte führen sollten. Sie hat Themen aufgegriffen, die auch für uns gerade heute wieder ziemlich wichtig sind und eindrucksvoll beide Seiten des Rassismus beleuchtet. Mich hat dieses Buch definitiv beschäftigt und nachdenklich gemacht. Man kann schon ein bissschen Angst bekommen, wenn mn die heutigen Nachrichten anschaut und sich überlegt, zu was Menschen fähig sind. Denn auch in unserer realen Welt geschehen täglich ganz ähnliche Dinge, wenn auch nicht in einem Zirkus, den man so einfach besuchen kann. Noch nicht.

Der Schreibstil war, wie schon beim ersten Teil, flüssig und hat mich gleich zu Anfang direkt in die Geschichte eintauchen lassen. Die kurzen Kapitel und Wechsel zwischen den Protagonisten haben es mir leicht gemacht, das Buch schnell durchzulesen und auch die eine oder andere unerwartete Wendung hat mich sehr überrascht. Was die Charaktere betrifft, habe ich sie sogar noch mehr gemocht, als im ersten Teil, was daran liegt, dass vor allem Be eine merkliche Wandlung durchmacht. Was mir aber wirklich am besten gefiel, war das Thema Rassismus und wie die Autorin es in ein Geschichte verpackt hat, dass jeder mit ein bisschen Herz nicht anders kann, als nachzudenken.

Persönliches Fazit: Dieser Teil steht dem ersten in nichts nach. Definitiv nicht nur für Jugendliche, sondern für jeden, der gerne eine realistische Dystopie mit guten Denkanstößen lesen möchte.
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Bibliografie:

Autorin: Hayley Barker

Verlag: Rowohlt / Wunderlich
ISBN-13: 978-3805200493
Reihe: Cirque, Band 2
Genre: Dystopie
Erscheinungsdatum: 19.11.2019
Seitenanzahl: 528
Format: Paperback: 18,00 € / E-Book: 14,99 €

Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © Recensio Online, Alice
Cover Original: © Rowohlt / Wunderlich

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