Charlotte Charonne - Asklepios


Grausame Selbstjustiz oder gerechte Strafe? Wenn Rache dein Leben bestimmt ...

Inhaltsangabe:

Ein grausamer Mörder. Ein Gott der Heilkunst. Eine perfide Therapie.

Als die fünfjährige Emma entführt und ermordet wird, zerbricht das Leben ihrer Familie. Nur schwer finden sich die Angehörigen mit Emmas Tod ab. Jahre später wird ihr Mörder aus dem Gefängnis entlassen, kurz danach verschwindet er spurlos. Wurde er entführt? Hat er wieder ein Mädchen in seiner Gewalt?

Die Kommissare Ruby und Spike versuchen, die Lügen und Geheimnisse rund um den Fall zu durchschauen. Doch während das Ermittlerduo noch die Fäden entwirrt, befindet sich Emmas Mörder schon in der Hand von Asklepios, dem Gott der Heilkunst …
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Nachdem ich „Asklepios“ innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe, zwischenzeitlich immer wieder hin- und hergerissen war und das Gelesene sacken lassen musste, sitze ich nun nach den letzten Seiten des Buches sprachlos vor meiner Aufgabe, eine Rezension über das Gelesene zu schreiben.

Ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass ich Asklepios' Handeln bedingt nachvollziehen kann. Das heißt nicht, dass ich es richtig finde oder gutheiße. Aber es rüttelt gewaltig an unseren Moralvorstellungen. Ist Selbstjustiz an einem Straftäter weniger verurteilenswert als die vorangegangene Straftat an sich?

Die kleine Emma, mit ihrer intelligenten, lebensfrohen Art habe ich direkt zu Beginn in mein Herz geschlossen. Natürlich war mir klar, was mit ihr auf den nächsten Seiten geschehen wird. Die Spannung war schier unerträglich. Die Umstände von Emmas Schicksal wurden dankenswerterweise „nur“ angedeutet. Eine detaillierte Beschreibung brauchte es hier auch nicht, denn jeder Leser wird sich beim Lesen ungefähr vor Augen führen können, was dem kleinen Mädchen zugestoßen ist.

Charlotte Charonnes Thriller gliedert sich in verschiedene Teile. Im Prolog - der, wie sich später herausstellen wird, zwischen den zweiten und dritten Teil des Buches einzuordnen ist - befindet sich Georg Schwarz, Emmas Mörder, bereits in Asklepios' Fängen. Schnell wird klar, dass ihm nicht nur ein Mädchen zum Opfer gefallen ist und Georg nicht ungestraft davonkommen wird.

Im ersten Teil des Buches springen wir zurück in das Jahr 2001. Das Jahr, in dem die fünfjährige Emma entführt, gequält und ermordet wird. Wir lernen Emma als aufgewecktes, kluges und witziges Mädchen kennen, dass die Welt entdecken und erobern will. Doch Emma verschwindet. Ihre Leiche wird Wochen später von einer Spaziergängerin im Wald entdeckt.

Die Story macht einen Zeitsprung: Im zweiten Teil des Thrillers befinden wir uns im Jahr 2015. Zusammen mit Emmas Familie erlebt der Leser die Freilassung des Mädchenmörders. Georg versucht, sein Leben geregelt zu leben, und hält sich an seine Auflagen. Doch es gibt jemanden, der auf Rache sinnt ...

Ab hier wird dem Leser das Geschehen tagesaktuell geschildert. Zusammen mit den Ermittlern Ruby und Spike begibt man sich im dritten Teil des Thrillers auf die Suche nach dem Mörder. Denn den beiden Ermittlern ist noch nicht klar, was es eigentlich mit Georg Schwarz' Verschwinden auf sich hat.

Erzählt wird die Handlung aus einer übergeordneten Perspektive. Die kurzen Kapitel, die ständig zwischen den verschiedenen Schauplätzen und Figuren hin- und herspringen, steigern die Spannung stetig und treiben die Story voran. Zwar können so nicht alle Figuren bis ins Detail gezeichnet werden, trotzdem schafft es Charlotte Charonne, eine gewisse Empathie zwischen dem Leser und den Figuren entstehen zu lassen.
Der Autorin gelingt es außerdem, den Leser auch sprachlich mitzureißen, ihn hier und da schmunzeln und im nächsten Moment an seine moralischen Grenzen stoßen zu lassen.

Für mich war relativ schnell klar, wer sich hinter Asklepios verbergen könnte. Das ist aber in keinster Weise störend für den Fortgang der Handlung. Es ist nicht die Person, die sich als Asklepios bezeichnet, die uns Leser schockiert oder sprachlos zurück lässt. Es ist das eigene Gewissen, das sich meldet. Und ich bin mir fast sicher, dass sich der ein oder andere Leser zumindest fragen wird, was er tun würde ...

Persönliches Fazit: Für mich zählt „Asklepios“ zu den bisherigen Highlights des Jahres. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Thriller schafft es, einen völlig zu überrumpeln und zu packen. Er stellt Gewissensfragen und führt uns emotional wie moralisch an unsere Grenzen. Ein Pageturner von der ersten bis zur letzten Seite. Kaufen und lesen!
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Bibliografie:

Verlag: edition krimi
ISBN: 978-3-946-734-697
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 24.02.2020
Seitenzahl: 348
Format: TB: 13,00 € / E-Book: 8,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © Recensio Online, Franziska
Cover Original: © edition krimi

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