Mark Roderick - Morbus

Er ist böse. Er tötet. Er sucht Erlösung.

Inhaltsangabe:

Die Dinge liefen immer mehr aus dem Ruder. Eine spurlos verschwundene Schülerin. Ein fünfzig Jahre altes Skelett im Keller. Und jetzt der Mord an ihrer besten Freundin Sabine. Es gab keinen Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen … Nur ihren Umzug auf den alten Gutshof. Als würden erst durch sie die toten Seelen in diesem Haus hervorgelockt.

Das alte, idyllisch gelegene Gutshaus in den Weinbergen strahlt Behaglichkeit aus, im Dorf geht es noch familiär zu. Für die Journalistin Mara Flemming genau der richtige Ort, um ihrem alten Leben in der Großstadt zu entfliehen. Doch warum sprechen die Einwohner immer vom “Unglückshaus“? Und was geschah mit den beiden Mädchen, die dort vor einigen Jahren spurlos verschwanden?
Zunehmend beschleicht Mara das Gefühl, dass da noch jemand im Haus ist. Dass jemand sie beobachtet. Auf sie wartet.
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Das Buch beginnt am zweiten Weihnachtstag des Jahres 1958, und das Unglück, das sich damals am Hauptbahnhof in Kaiserslautern abspielte, verursachte mir beim Lesen direkt eine Gänsehaut, so bildhaft wurde es beschrieben. Was das alles mit Mara und ihrem Umzug auf einen idyllischen, alten Gutshof in der Pfalz zu tun hat, wird dem Leser erst am Ende offenbart.

Die Beschaulichkeit, die Mara in ihrem neuen Zuhause empfindet, weicht schnell einem Unwohlsein, als sie erfährt, dass sie in ein "Unglückshaus" gezogen sein soll. Und als im Keller ein Skelett gefunden wird und seltsame Dinge geschehen, schnellt die Spannung in die Höhe und das Grauen lässt einen nicht mehr los! Mara findet in ihrem Haus ein altes Buch mit seltsamen Gedichten, die vom Tod handeln.

Zitat Pos. 2235

Paul hob die Augenbrauen. "Ich habe mir auf die Schnelle zwar nur einen groben Überblick verschaffen können, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das echt sein soll" , meinte er. "Das hat jemand geschrieben, der sich gern kranke Geschichten ausdenkt, so wie Edgar Allan Poe. Morbide Geschichten. Deshalb der Titel - Morbus. Nur dass er das im Gegensatz zu Poe in Versform getan hat. Ich halte den Autor dieses Gedichtbands zwar für nicht ganz richtig im Kopf, aber nicht für einen Mörder."

Die Protagonisten agieren authentisch, und ich konnte ihre Handlungen nachvollziehen. Der Autor schaffte es bei der Zeichnung der Charaktere, dass ich mir nie sicher sein konnte, ob jemand zu den Guten oder den Bösen gehört. Immer wenn ich meinte, zu wissen, wer der Täter ist, wurde ich dank genialer Twists aufs Glatteis und in die Irre geführt, denn zum Schluss kam es ganz anders als gedacht! Mark Roderick schaffte es mit seinem flüssigen und bildhaften Schreibstil, dass mein Kopfkino auf Hochtouren lief und ich das Buch förmlich inhaliert habe. Der dramatische Showdown und ein Ende, dass ich so nicht erwartet habe, rundeten diese Story perfekt ab!

Persönliches Fazit: Dieser erste Stand-alone von Mark Roderick hat es wirklich in sich! Für mich war es das erste Buch des Autors, aber garantiert nicht mein letztes! Wer Spannung und geniale Twists mag, der wird diesen Thriller lieben. Für Fans von Mark Roderick ein must-read - und für Neulinge wie mich ein Grund mehr, auch seine Post Mortem Reihe lesen zu wollen!
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Bibliografie:

Verlag: Fischer
ISBN: 3596704103
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 29.04.2020 (TB)
Seitenanzahl: 448
Format: TB: 9,99 € / E-Book: 8,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © Recensio Online, Elisabeth
Cover Original: © Fischer Verlag


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