Spielkritik: What Remains of Edith Finch
Jede Familie hat ihre Geheimnisse.
Spieldaten
Entwickler: Giant Sparrow
Release Deutschland: 25.04.2017
Genre: Adventure
FSK: 12
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=S0kKF5f8nS0
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Ziel
Ziel ist es, herauszufinden, was es mit dem Fluch, der scheinbar auf der Familie lastet, und den tragischen Todesfällen auf sich hat.
Als letzte lebende Finch muss man die Rätsel um all die seit Generationen unter merkwürdigen Umständen zu Tode gekommenen Familienmitglieder lösen. Was ist ihnen geschehen? Lastet wirklich ein Fluch auf den Finchs?
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Ablauf
Ediths Reise führt uns mit der Fähre nach Orcas Island - eine kleine Insel vor der Küste Washingtons. Angekommen am Familienwohnsitz versuchen wir als Edith, verborgene Geheimnisse unserer Familie zu lüften. In Ego-Perspektive durchstreifen wir das alte Herrenhaus, welches an sich schon beeindruckend, aber von außen auch furchteinflößend aussieht.
Dieses Spiel ist so wunderschön und liebvoll gestaltet worden, dass es die Tragik, die ihm innewohnt, umso herzzereißender macht. Mit jedem Zimmer, das wir betreten, jedem Hinweis, den wir entdecken, finden wir etwas über die Familie heraus. Wir erleben die Tode jedes Einzelnen aus der jeweiligen Perspektive, erleben, wie es dazu kam, und finden nach und nach heraus, ob dieser Fluch tatsächlich existiert.
Das Unbekannte, das uns im Haus begegnet, ist ein wesentlicher Bestandteil des Spiels. Das Haus selbst ist riesig und verwinkelt, vor allem aber sind damals alle Türen, die zu den Zimmern von verstorbenen Verwandten führen, von Ediths Mutter versiegelt worden. Es gilt also, diverse Rätsel zu lösen und nach geheimen Gängen Ausschau zu halten, um in die Zimmer und an die Erinnerungen der Familie zu gelangen. Viele Möglichkeiten haben wir hier allerdings nicht. Wir können Nachrichten lesen, Gegenstände benutzen und uns durch die Räumlichkeiten bewegen. Die Rätsel an sich fand ich jetzt nicht besonders schwierig, und auch in dem Haus hat man eigentlich immer eine Ahnung, wo es langgeht, was dem Spiel aber keineswegs schadet. Es besticht nämlich durch seine ganz eigene Atmosphäre, Geschichte und Melancholie, ist absolut einfach zu handhaben und storytechnisch spannend aufgebaut. Auch die Grafiken, der ganz spezielle Stil, der sehr detailverliebt ist, und die tragischen Erlebnisse der Finchs machen dieses Spiel zu einem besonderen, tiefgehenden Erlebnis.
Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet, als es vor einigen Monaten kostenlos im PS PLUS Abonnement enthalten war und ich es einfach nur mal testweise anspielen wollte, weil mir das Titelbild ganz gut gefiel. Aus dem "Anspielen" wurde dann ein Durchspielen! Durch die Ego-Perspektive und die großartig dargestellten Geschehnisse, die teilweise ziemlich psychedelisch daherkommen, war ich so in der Story drin, dass ich nicht aufhören konnte, bis ich durch war. Das ist aber durchaus an einem Tag machbar, da das Spiel so kurz wie intensiv ist.
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Fazit
Ich bin selten ein Fan von "Rätselspielen", sondern primär im Shooter- und Horror-Bereich unterwegs, aber dieses Spiel hat mich restlos begeistert. Die Erlebnisse der Familie haben mich teilweise fertiggemacht, vor allem, weil es nicht selten Finch-Kinder waren, die auf so sinnlose, tragische Weise den Tod fanden und ich es nicht verhindern konnte, denn es war ja alles schon passiert.
Nun mag man denken: "Wie kann man ein Spiel gut finden, in dem alle - und vor allem Kinder - sterben?!"
Genau das hätte ich jedenfalls gedacht. Wer dieses Spiel durch hat, wird mich vielleicht verstehen. Schaurig schön, melancholisch und auf gewisse Weise lehrreich!
Mein einziger Kritikpunkt ist die Altersfreigabe ab 12 Jahren. Auch wenn das Spiel komplett unblutig und keineswegs brutal ist, kriegt die Psyche schon ordentlich was ab.
Kritik: © Alice
Bilder: aus dem Spiel, Giant Sparrow
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