Inhaltsangabe:
Jennavieve Pruitt wurde in ihrem eigenen Haus brutal ermordet. Den Körper der Frau hat man wie Abfall in eine Seitenstraße geworfen. Detective Max Rupert untersucht das Verbrechen. Er ist überzeugt, dass der Ehemann der Mörder ist, obwohl der zur Tatzeit nicht in der Stadt war. Rechtsanwalt Boady Sanden ist ein guter Freund von Max. Er hat den Fall übernommen. Und er ist davon überzeugt, dass sein Klient unschuldig ist. Während sich die rätselhafte Wahrheit nach und nach enthüllt, sind die beiden Freunde gezwungen, sich ihren eigenen persönlichen Dämonen zu stellen ...
Ein spannender Mordfall, erzählt aus zwei gegensätzlichen Perspektiven.
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Dies war mein zweites Buch von Allen Eskens, dessen Thriller "Das Leben, das wir begraben" bereits ein Lesehighlight für mich war.
Er ließ mich in diesem Buch auf alte, vertraute Bekannte treffen, wenn auch mit vertauschten Rollen. Max Rupert und Boady Sanden, die im Debütroman als Nebenakteure auftauchen, sind diesmal die Hauptprotagonisten, während Lila, die im ersten Buch eine wichtige Figur war, jetzt in einer Nebenrolle auftaucht. Der Autor zeichnet seine Charaktere differenziert und vielschichtig. Gut oder Böse, Schwarz oder Weiß gibt es hier nicht - ich war mir nie ganz sicher, wie ich die einzelnen Protagonisten einschätzen sollte.
Das Buch ist in drei Teile untergliedert. Der Leser verfolgt dabei abwechselnd aus der Sicht des Ermittlers und des Verteidigers, wie versucht wird, Licht in das Dunkel zu bringen, um den Mord an Jennavieve Pruitt aufzuklären. Allen Eskens gelang es dabei sehr geschickt, mich bis zum Schluss zweifeln und im Unklaren zu lassen, denn ich konnte beide Seiten verstehen und war hin- und hergerissen, wem ich denn nun Glauben schenken sollte.
Detective Max Rupert, den ein persönlicher Schicksalsschlag fast aus der Bahn geworfen hätte, muss feststellen, dass sein langjähriger Freund Prof. Boady Sanden die Verteidigung des Angeklagten übernommen hat, was ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt, denn Sanden hat eine Maxime, der er alles unterordnet, selbst seine langjährige Freundschaft. Dies macht er auch Lila gegenüber klar, die er für seine Recherchearbeit engagiert hat.
Zitat:
"Was passiert, wenn sie ihn in die Ecke drängen müssen, ich meine, ihn so richtig in die Mangel nehmen? Bereitet ihnen diese Möglichkeit Sorgen?" Boady ließ sich die Frage durch den Kopf gehen und erinnerte sich an einen Vortrag, den er in seinem Kurs über Rechtsethik gehalten hatte. "Fiat justitia ruat caelum." "Fiat was?" "Fiat justitia ruat caelum. Das bedeutet: Der Gerechtigkeit soll Genüge getan werden, und wenn der Himmel einstürzt. (...) Wenn man je vor diese Wahl gestellt wird, dann muss man immer tun, was richtig ist, selbst wenn das hohe persönliche Verluste für einen selbst mit sich bringt. Um also deine Frage zu beantworten: Wenn ich meinem Klienten Gerechtigkeit widerfahren lassen möchte und das bedeutet, dass ich Max Rupert im Kreuzverhör in die Mangel nehmen muss, dann werde ich tun, was ich tun muss. Ich habe gar keine Wahl."
Immer wieder kam ich beim Lesen ins Grübeln, welche Seite mit ihrer Sicht auf die Geschehnisse Recht haben würde, und in einem Showdown wird dem Leser dann die bittere Wahrheit präsentiert. Dieser Schluss ließ mich nach Luft schnappen, und der Cliffhanger am Ende, der auf ein Wiedersehen mit Max Rupert hoffen lässt, rundet das Geschehen gekonnt ab.
Persönliches Fazit: Eine raffiniert angelegte Geschichte über Ermittler und Anwälte. Sie bietet alles, was einen guten Justiz-Thriller ausmacht, Spannung und Kopfkino inclusive, und steht in nichts den Büchern des großen und bekannten John Grisham nach. Ich kann das Buch jedem Thriller-Fan empfehlen, der Bücher aus dem Polizei- und Gerichts-Milieu mag. Für mich ist "Die Wahrheit, die uns zweifeln lässt" zu Recht ein Must Read aus der gleichnamigen Reihe des Verlags.
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Bibliografie:
Autor: Allen Eskens
Verlag: Festa
ISBN: 978-3-86552-849-0
Reihe: Festa Must Read
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 19.08.2020
Seitenanzahl: 448
Format: HC: 19,99 € / E-Book: 4,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Elisabeth
Cover Original: © Festa Verlag
Grafikgestaltung: © RO, Sabrina
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