Toby Faber - 869: Die einzige Zeugin

Eine rasante Ermittlungsjagd unter den Straßen Londons

Inhaltsangabe:

Unfall?
Selbstmord?
Oder Mord?

Rushhour in London: Laurie Bateman wird Zeugin, wie ein älterer Herr direkt vor die einfahrende U-Bahn stürzt. Für die Polizei ist die Sachlage klar: ein weiterer Selbstmord. Doch Laurie erinnert sich an das freundliche Lächeln des Mannes kurz vor dem Zwischenfall – und daran, dass er ein seltsames Ding in der Hand gehalten hat. Einen Schlüssel? Könnte dieser noch auf den Gleisen liegen? Laurie findet heraus, dass man die U-Bahn-Tunnel nachts gefahrlos betreten kann, bevor das System wieder hochgefahren wird. Sie fühlt sich verpflichtet, nach dem Schlüssel zu suchen – und rennt kurz darauf in den dunklen Tunneln um ihr Leben...
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Gleich zu Beginn fährt Toby Faber voll auf und zieht den Leser sofort mitten in die Story. Selten habe ich so einen spannenden und rasanten Einstieg erlebt. Direkt schoss mein Adrenalin nach oben und fesselte mich schon nach wenigen Seiten an das Buch. Begeistert verfolgte ich die Hauptprotagonistin Laurie, wie sie hautnah miterleben musste, dass ein Mann neben ihr auf die Gleise stürzte. Kurz vorher hat er sich ihr noch zugewandt und etwas gesagt, was Laurie aufgrund der Lautstärke nicht verstand. Auch erinnerte sie sich, dass er etwas in der Hand hielt. Obwohl die Polizei den Fall lediglich als Selbstmord behandelt, hält Laurie an ihrem Bauchgefühl fest und will beweisen, dass da was nicht mit rechten Dingen zugeht.

„Er hat sich nicht umgebracht, er ist gestürzt. Ich bin mir sicher, ich habe direkt neben ihm gestanden. Ich habe es gesehen!“ (Zitat)

Laurie ist eine überaus sympathische Protagonistin. An manchen Stellen kam sie mir zwar etwas naiv vor, aber sie besitzt einen bewundernswerten Mut. Sie durchlebt allerlei Emotionen und hat durch den frühen Tod ihrer Mutter einen besonders schlimmen Schicksalsschlag erlitten. Diese Erinnerung kommt nach dem Vorfall wieder hoch und bestärkt Laurie darin, die Sache aufzuklären. Ihr Vater und ihre Cousine unterstützen sie dabei und entdecken schon bald den perfiden Plan hinter dem Ganzen.

Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und man erfuhr genau so viel, wie man wissen musste. Lauries Cousine Jess, mit der sie auch in einer WG lebt, fand ich ebenfalls sehr authentisch. Lauries Vater David wurde sehr detailliert dargestellt und ist mir sofort ans Herz gewachsen. Die beiden haben eine sehr enge Beziehung zueinander, nicht zuletzt auch wegen des frühen Todes von Lauries Mutter.

Die Handlung hat mich von Anfang bis Ende erfolgreich an das Buch gefesselt und prima unterhalten. Die Spannungsmomente waren präzise gewählt und haben mich schon direkt zu Beginn mitgerissen. Euphorisch verfolgte ich die Geschehnisse und konnte kaum erwarten, welche Entdeckung Laurie schlussendlich machen wird.

Die Auflösung am Ende war dann eine große Überraschung, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Zwar war ein Teil davon bereits ab Mitte des Buches vorhersehbar, es ist dem Autor aber trotzdem gelungen, dem Ganzen noch einen gewissen Flair zu verleihen.

Persönliches Fazit: Eine mutige Protagonistin, gekonnt platzierte Plottwists und ein lockerer Stil machen das Buch zu einem absoluten Pageturner.
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Bibliografie:

Autor: Toby Faber
Verlag: Knaur
ISBN: 978-3426525609
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 27.08.2020
Seitenanzahl: 320
Format: TB: 9,99 € / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Sabrina
Cover Original: © Knaur
Grafikgestaltung: © RO, Sabrina

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