Inhaltsangabe:
Einer Vision folgend durchquert der alte Schamane Özbeg die Steppe, um der Geburt eines Kindes beizuwohnen. Die Dorfbewohner sagen, es sei der Sohn eines Dämons und die Mutter sei verflucht. Um ihr Leben zu retten, kommt der Alte zu spät, aber das Kind ist fortan sein Mündel. Er nennt den Jungen Temudjin. Schon bald offenbart der Junge wunderbare Gaben, er spricht mit den Geistern der Natur und der Toten und kann sich mitunter ihrer Kraft bedienen. Der Schamane setzt alles daran, Temudjins Kräfte in die richtigen Bahnen zu leiten. Denn die Geister haben ihm offenbart, dass dem Jungen ein großes Schicksal zuteilwerden kann.
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Die so... Sie so... Ich so: Ahhhhh! 😱😲
Von vorne!
Die. Meine Family. "Kind, weißt du noch damals? Du hast die CD rauf- und runtergespielt. Den ganzen Tag ging es: Uuhh, aahh, Dschingis-Khaaaaan! Du warst total bekloppt in der Birne - und wehe jemand hat die Musik einfach ausgemacht! 🥴"
Sie. Jill von @letterheart_buecherblog. In ihrer Rezension übelst am Schwärmen gewesen 😍 und hat mich nur noch mehr angefixt. (Danke fürs Bild!)
Ich. Na, ich halt. Musste das Buch unbedingt lesen und war am Ende völlig aus dem Häuschen. Zugegebenermaßen hatte ich etwas anderes erwartet. Nämlich eine Story über den einstigen Khagan der Mongolen und Begründer des Mongolischen Reichs, der im August 1227 verstorben sein soll (kann ihn schlecht fragen, ob das stimmt). Diese Aufklärungsstory bekam ich nicht, dafür eine mit ganz viel Tiefe, magischen Elementen und Themen, die auch heute noch präsent sind. Zum Beispiel warum sich jemand in sich selbst zurückzieht. Tut er das, um seine Seele zu schützen? Warum meditieren Menschen? Kann sich der Geist wirklich vom Körper lösen? Ihr merkt schon, dass es mitunter etwas spirituell zugeht, aber lasst euch davon nicht in die Irre führen. Das Buch hat es faustdick hinter den Ohren! Es kann grausam, blutig und fies - genauso wie gefühlvoll, sensibel und hoffnungsvoll.
Es ist in zwei große Kapitel aufgeteilt und beginnt mit der Geburt des schamanisch begabten Temudjin, dessen Schicksal vorherbestimmt scheint und vom Schamanen Ozbeg begleitet wird. Dieser übernimmt zugleich die Vaterrolle und bringt dem Jungen viele wichtige Dinge bei. So verfolgen wir, wie Temudjin zu einem jungen Mann heranwächst, zu einem Anführer und zu jemandem, der von Zweifeln geplagt auf der Suche nach sich selbst ist. Als Leser nimmt man einiges an wertvollen Denkanstößen mit und begreift u.a., wie wichtig es ist, Frieden mit seiner Seele zu schließen. Zufrieden zu sein mit dem, was man hat. Aber auch für Entscheidungen gerade zu stehen, die man nun mal nicht rückgängig machen kann. Für Temudjin bedeutete dies, dass er viel lernen und Fehler machen musste. Ich konnte vor allem den Wunsch nachvollziehen, sich vom großen Dschingis-Khan lösen zu wollen, eigene Fußspuren hinterlassen zu wollen. Auch wenn mir nicht jede Handlung gefiel, so konnte ich Temudjin zumindest ansatzweise verstehen.
Das großartige Artwork hat mich ziemlich beeindruckt. Jede Stimmung wurde perfekt eingefangen. Nichts wirkte "too much" oder deplatziert, ganz im Gegenteil! Die Zeichnungen sind ein Augenschmaus für Liebhaber von ästhetischen und atmosphärischen Illustrationen. Und bitte schaut euch den silber glänzenden Einband an!
Persönliches Fazit: Eine tiefgreifende und fiktive Geschichte um eine historische Figur, die mich gänzlich in ihren Bann ziehen konnte.
Zitat https://www.splitter-verlag.de/dschingis-khan.html: Zwischen Historie und Fantasie, zwischen weltlicher Eroberung und mystischer Reflektion erzählt diese Graphic Novel die Geschichte eines Namens, der die Jahrhunderte überdauert, auf vollkommen neue Weise.
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Bibliografie:
Szenario: Antoine Ozanam
Zeichnung: Antoine Carrion
Übersetzung: Swantje Baumgart
Verlag: Splitter
ISBN: 978-3-96792-064-2
Reihe: -
Genre: Graphic Novel
Erscheinungsdatum: 28.07.2021
Seitenanzahl: 200
Format: Hardcover: 35 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Julie
Grafik: © letterheart_buecherblog
Cover Original: © Splitter Verlag
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