Yonatan Sagiv - Der letzte Schrei

Ein düsterer, humoriger Kriminalroman, der abseits des Mainstreams für großartiges Kopfkino sorgt

Inhaltsangabe:

Oded »Wühlmaus« Hefer ist nicht der typische Detektiv. Als mürrischer und impulsiver Schwätzer zieht er meist die falschen Schlüsse, lässt sich beim Anblick jedes gut aussehenden Mannes ablenken und hat mit privaten Ermittlungen, nun ja, keinerlei Erfahrung. Als er den vermeintlich einfachen Auftrag annimmt, sich um ein 15-jähriges Pop-Sternchen zu kümmern, wittert er seinen Durchbruch. Und tatsächlich bedeutet es für Oded den Zutritt in eine Welt des Glamours und des Reichtums. Wäre da nicht dieser andere Fall, der mit seinem irgendwie in Verbindung zu stehen scheint: das Verschwinden einer transsexuellen Frau. Als seine Ermittlungen die verborgenen Verbindungen zwischen Israels wohlhabender Elite und jener Schichten aufdecken, deren Schweiß und Arbeit diese glamouröse Fassade ermöglichen, wird ihm klar, dass er nicht einmal denen trauen kann, die ihm am nächsten stehen.
________________

Willkommen in der Welt der Schönen und Reichen, der Hetero- und Homosexuellen, der Gönner und der Neider. Der Autor entführt den Leser in eine ganz besondere Szene und hat darum eine Story kreiert, die dem Buchtitel alle Ehre macht.

Schon allein der Hauptprotagonist Oded Hefer ist ein ausgefallener Typ. Er ist ein sympathischer Detektiv und Ermittler, der den Spitznamen Wühlmaus verpasst bekam, und wird mit einem Fall vertraut, der bizarrer nicht sein könnte. Zunächst fühlt er sich wohl in der glamourösen Welt der Stars. Doch schon bald stellt er fest, dass der Fall so in Lügen verstrickt ist, dass er selbst nicht mehr weiß, wem er noch trauen kann…

Der Schreibstil war flüssig, fesselnd und dabei überaus lebhaft. Die Sprache ist hin und wieder etwas vulgär, jedoch keinesfalls obszön. Sie passt hervorragend in die Handlung und zu der jeweiligen Szenerie und hat diese für mich dadurch aufgewertet und interessanter gemacht. Oded selbst ist eine echte Diva, und ich musste das eine oder andere Mal schmunzeln. Seine Art, mit den Ermittlungen umzugehen, mag zwar eigenartig sein, aber sie ist auf jeden Fall ziemlich unterhaltsam.
 
Der Titel des Buches passt wie die Faust aufs Auge. Nicht nur Oded selbst ist „der letzte Schrei“, sondern auch das Milieu, in das er sich begibt. Der Einblick in die LGQBT-Community und die damit aufgezeigten Missstände haben mich zum Nachdenken gebracht. Das Ende wurde super umgesetzt, war nicht vorhersehbar und bildete den perfekten Abschluss. Ganz großes Kopfkino!

Persönliches Fazit: Ein moderner, frecher Krimi, der mich bestens unterhalten hat. Er zeigt uns die Schattenseiten der glamourösen Welt der Schönen und Reichen auf und macht uns vertraut mit der neuen Sexualität des 21. Jahrhunderts. Kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen!
________________

Bibliografie:

Verlag: Kein & Aber
ISBN: 978-3036958651
Reihe: -
Genre: Krimi
Erscheinungsdatum: 12.04.2022
Seitenanzahl: 400
Format: Print: 25,00 € / E-Book: 19,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Sabrina
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Kein & Aber



 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deine Nachricht!