Ivar Leon Menger - Als das Böse kam

Wo zieht es euch eher hin: mitten in die Stadt, um unter Menschen zu sein, oder in die Berge/Wälder, wo man ungestört ist?

Inhaltsangabe:

Sie leben in völliger Isolation tief in den Wäldern einer kleinen Insel: Mutter, Vater und zwei heranwachsende Kinder in einer Blockhütte, das Festland ist in der Ferne kaum sichtbar. Die 16-jährige Juno und ihr Bruder verbringen die Zeit mit Fischfang, Kuchenbacken und sonntäglichen Gesellschaftsspielen. Und in ständiger Angst. Denn schon auf der anderen Uferseite lauert das Böse. Fremde können jederzeit auftauchen. Und die wollen Rache nehmen für etwas, das der Vater ihnen vor langer Zeit angetan haben soll. Die Fremden werden kommen, um die ganze Familie auszulöschen. Aus diesem Grund hat der Vater einen geheimen Schutzraum gegraben. Dort können sie sich sicher fühlen. Noch …
_____________

Die Familie, um die es hier geht, hat sich für ein Leben in völliger Isolation entschieden. Juno und ihr Bruder Boy kennen nichts anderes außer die Wälder auf der kleinen Insel. Während andere 16-Jährige in der Welt da draußen Computerspiele, Handys und sonstige Freizeitangebote nutzen, vergnügt Juno sich mit Fischfang, Kuchenbacken und Gesellschaftsspielen. Für mich klingt das erst einmal ziemlich befreiend - für euch auch? Kein neumodischer Schnickschnack. Kein Druck von der Öffentlichkeit, weil man anders ist, nicht die teuersten Klamotten trägt und nicht die coolsten Filme kennt. Doch eines Tages ändert sich alles, und Juno durchschaut den wahren Grund der Isolation.

Wow! Was war denn das bitte für ein Twist? Als geübte Thrillerleserin war mir bewusst, dass hier nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist und uns irgendwas vorgegaukelt wird, aber damit hab ich nicht gerechnet und war daher ziemlich uff! 

Ivar Leon Menger hat 'ne geile Schreibe! Ihm ist es auf Anhieb gelungen, eine besondere, teilweise angespannte und bedrohliche Atmosphäre entstehen zu lassen, die einem ständig unterschwellig suggeriert: Vorsicht, Kumpel!

Man liest über den Alltag der Familie, begleitet sie bei den verschiedensten Dingen und hält erschrocken den Atem an, als Juno beim Betrachten einer Weltkarte über ein bestimmtes Detail stolpert. Direkt fragt man sich: What the fck ist hier eigentlich los? Man fiebert unglaublich mit der Familie mit. Versucht, die Situation zu verstehen. Und landet voll in einem Gefühlschaos. Das Ende gibt einem dann nochmal den Rest, sodass man wie durchgenudelt die Buchdeckel schließt und den Kopf schüttelt. Bämm!

Persönliches Fazit: Wer Geschichten mag, die das Böse thematisieren und dabei auch zwischenmenschliche Aspekte aufgreifen, sollte dieser unbedingt eine Chance geben.
 
Im Nachwort berichtet der Autor darüber, dass er es sich jahrelang nicht zutraute, ein Buch zu veröffentlichen, da seine frühere Deutschlehrerin ihm mehrfach sagte, seine Geschichten wären zu schlicht und hätten keinen roten Faden. Davon, liebe Deutschlehrerin, ist hier allerdings nichts zu merken. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.
_____________

Bibliografie:

Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
ISBN: 978-3-423-26339-9
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 20.07.2022
Seitenanzahl: 320
Format: Print: 15,95 € / E-Book: 4,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Daniela
Grafik: © ars.apparendi
Cover Original: © dtv
 
 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deine Nachricht!