Lucy Foley - Abendrot

Ein geheimnisvolles Haus in Paris, schweigsame Nachbarn und ein tödliches Geheimnis ...

Inhaltsangabe:

Ein einsames Haus am Ende einer verwinkelten Seitengasse im Pariser Stadtviertel Montmartre: Pleite und nur mit einem einzigen Koffer in der Hand steht Jess vor der Tür ihres Bruders, der versprochen hat, sie für ein paar Wochen bei sich wohnen zu lassen. Doch sie findet seine Wohnung leer vor – es scheint, als habe er sie überstürzt verlassen. Die Nachbarn machen keinen Hehl daraus, dass Fremde in diesem Haus nicht willkommen sind. Je länger ihr Bruder verschwunden bleibt, desto mehr fühlt Jess sich beobachtet in dem alten Gebäude mit seinen geheimen Durchgängen und vielen verschlossenen Türen. Immer unerbittlicher wächst in ihr der Verdacht, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Und auch unter den Nachbarn suchen sich lang begrabene Feindseligkeiten ihren gefährlichen Weg ans Licht. Dann macht Jess eine unfassbare Entdeckung. Und die Situation im Haus eskaliert.
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Zugegeben: Obwohl mich „Sommernacht“ schon absolut begeistert hat, war ich bei „Abendrot“ zunächst doch eher zurückhaltend. Da ich mich mit französischen Settings eher schwertue, hatte ich so meine Befürchtungen. Doch hätte ich mich davon abschrecken lassen, hätte ich es bitter bereut. So viel schon mal vorweg: Das Buch ist einfach nur WOW und für mich ein absolutes Highlight.
Den Anfang fand ich persönlich zunächst leider etwas schleppend. Glücklicherweise änderte sich das aber schnell. 
 
Etwas gestört haben mich die französischen Zitate, die nicht immer übersetzt wurden. Da ich kein Französisch spreche, sind mir hier und da Kleinigkeiten entgangen, die hoffentlich nicht entscheidend sind. Es wäre aber schön gewesen, der Handlung vollständig folgen zu können. Nichtsdestotrotz ist das für mich nur ein winziger Kritikpunkt.

Die Kapitel sind kurz gehalten und springen zwischen den einzelnen Charakteren hin und her. Das sorgt für ein hohes Maß an Abwechslung. Sämtliche Protagonisten haben einen festen Platz in der Story und sind authentisch beschrieben. So manches Mal ist mir beim Lesen der Atem gestockt.

Zitat Pos. 409:

„Dummes Mädchen. Es wäre so viel besser gewesen, wenn sie kehrtgemacht und diesen Ort verlassen hätte. Nie wieder zurückgekommen wäre. Aber nun ist es zu spät. So soll es denn sein.“

Das Ganze ist einfach genial erzählt und bis ins kleinste Detail schlüssig. Lucy Foley hat es geschafft, mich immer weiter in ihren Bann zu ziehen und mich am Ende mit einem krassen Finale zu überraschen.

Persönliches Fazit: „Abendrot“ ist ein Thriller, der es in sich hat. Wer die Vorgänger „Sommernacht“ und „Neuschnee“ kennt, sollte aber darauf gefasst sein, dass dieses Buch komplett anders daherkommt. Mir persönlich hat die Story unheimlich gut gefallen, obwohl ich einige Startschwierigkeiten hatte. Wer düstere Geheimnisse liebt und über kleinere Defizite hinwegsehen kann, ist mit dieser Unterhaltungslektür bestens beraten.
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Bibliografie:

Autorin: Lucy Foley
Verlag: Penguin
ISBN: 978-3328602286
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 25.07.2022
Seitenanzahl: 480
Format: Print: 15,00 € / E-Book: 10,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Susi
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Penguin Verlag
 
 

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