Jon Athan - Großvaters Haus

Habt ihr in eurer Jugendzeit viel Mist gebaut?

Inhaltsangabe:

Ein Streich bringt den 16-jährigen Malcolm in ernste Schwierigkeiten. Während seine Mutter versucht, ihn vor strafrechtlicher Verfolgung zu bewahren, wird er zu seinen Großeltern aufs Land geschickt.

Malcolm rechnet mit ruhigen Tagen, mit Milch, Keksen und Geschichten aus der Vergangenheit. Doch als er mit seinem Großvater aneinandergerät – einem strengen, gewalttätigen Mann mit einer finsteren Vergangenheit – erwartet ihn das Grauen.
 
Der Alte will seinen Enkel disziplinieren, um ihn »vor sich selbst zu retten«. Er will ihn physisch und mental brechen.
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Großväter – die Helden unserer Kindheit und Jugend. Doch nicht jeder kann auf positive Erlebnisse zurückgreifen. Allen voran Malcolm nicht, ein 16-jähriger Flegel, der ständig Streiche spielt und seiner Mutter Jennifer das Leben schwer macht. Ihr letzter Ausweg ist ein Aufenthalt bei Opa Ronald. Ein alter Kriegsveteran, der keine Angst kennt und bei dem Zucht und Ordnung herrscht. Doch schon kurz nach seiner Ankunft muss Malcolm auf drastische Weise erfahren, was passiert, wenn man Ronald gegenüber ungehorsam ist…

„Das war krass“, sagte er. „Das war so pervers. Warum tun sie mir das an? Was zum Geier läuft hier eigentlich? Was ist das nur für ein Haus?“ (Pos. 478)

Malcolm wird sehr authentisch dargestellt und ich war zunächst fassungslos über sein Verhalten. Doch sobald er bei seinen Großeltern ankam, änderte sich meine Meinung und ich wollte ihn nur noch dort rausholen. Die psychische und körperliche Gewalt, der er bei Ronald und Barbara ausgesetzt ist, ist kaum in Worte zu fassen. Zum Ende hin hatte ich Tränen in den Augen, denn mein Kopfkino hat die Szenerie noch schlimmer dargestellt, als sie ohnehin schon war.

Ronald ist ein Sadist. Eigentlich müsste man für ihn ein neues Wort erfinden, denn das, was er seinem Enkel Malcolm antut, ist nur schwer zu verarbeiten. Er quält ihn, macht ihn gefügig und versucht seinen Willen zu brechen. Von Zuneigung zu seinem eigen Fleisch und Blut keine Spur – stattdessen purer Hass und Wut. Heftig!

„Ich werde dir „Dinge“ antun, die die Gesellschaft normalerweise nicht akzeptieren würde, die moderne Gesellschaft schon gar nicht. Nein, Junge, das hier ist kein Ort für Waschlappen. Für Leute wie dich ist das hier die Hölle.“ (Pos. 1973)

Der Schreibstil ist direkt, brutal und knallhart. Die Atmosphäre bedrückend, sodass ich Angst hatte weiterzublättern, weil ich einfach nicht wissen wollte, welche Qual sich Ronald als nächstes für Malcolm überlegt hat. Scheiße, hatte ich die Hosen voll!

Persönliches Fazit: Eine schockierende Geschichte, die mich als Leserin ebenfalls gequält hat. Wer kein Problem mit sexueller Nötigung, körperlicher Gewalt und psychischem Machtspiel hat, der sollte hier auf jeden Fall einen Blick reinwerfen. Steht Festa Extrem drauf, ist Festa Extrem drin. Krasses Ding!
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Bibliografie:

Autor: Jon Athan
Verlag: Festa
ISBN: Ohne ISBN
Genre: Horror, Extrem
Erscheinungsdatum: 21.07.2020
Seitenanzahl: 288
Format: Print: 13,99 € / E-Book: 4,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Nein

Rezension: © RO, Sabrina
Grafik: © RO, ars.apparendi
Cover Original: © Festa Verlag


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