Julie Cameron - Der finstere See

Du kannst vor allem davonlaufen – nur nicht vor deiner eigenen Vergangenheit …
 
Inhaltsangabe:

Jeremy Horton ist erfolgreicher Architekt und glücklicher Familienvater. Doch er vermeidet jeden Gedanken an seine Vergangenheit und insbesondere an seine kleine Schwester Emily, die vor vielen Jahren unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Erst als seine Mutter stirbt, sieht Jeremy sich gezwungen, in das kleine Dorf zurückzukehren, in dem er die Sommer seiner Kindheit verbrachte. Jeremy spürt deutlich, dass er dort nicht willkommen ist. Immer wieder drängt sich ihm die Frage auf, ob er selbst die Schuld an Emilys Tod trägt. Und wenn ja – ist er dann auch eine Gefahr für seine eigene Tochter Lucy?
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Jeremy verlor seine kleine Schwester schon, als er selbst noch ein Kind war. Seine Erinnerungen an diesen Vorfall sind allerdings lückenhaft. Doch plötzlich löst ein Ereignis Flashbacks aus. Als er dann auch noch für den Verkauf des geerbten Hauses zurück an den Platz des Geschehens muss, kommen die Erinnerungen Stück für Stück zurück, und die Anwohner sind über seine Anwesenheit nicht begeistert.

Es gibt Bücher, die von der ersten Seite an spannend sind und einen nicht loslassen. Und dann gibt es Bücher wie dieses, die sich ziehen wie Kaugummi. Viele Seiten lang erfährt der Leser, was Jeremy für ein unsympathischer Kerl ist, der sich glücklich schätzen sollte, dass seine Frau Sarah so viel Verständnis für seine Aussetzer hat. Seit dem Tod seiner Schwester leidet er offenbar unter psychischen Problemen, und seine Mutter war nicht gerade wohlsorgend damit, ihm bei der Trauerbewältigung zu helfen. Ganz im Gegenteil ließ sie wohl ihren Schmerz über den Verlust der Tochter an Jeremy aus.

Zitat Pos. 81:
"Niemals hätte er seiner Mutter diese Befriedigung gegönnt, denn in Wirklichkeit war nicht Sarah die Zielscheibe, das wusste er, sondern er. Der Subtext war laut und deutlich: Die Einzige, die ihn haben wollte, die Einzige, die er kriegen konnte, war eine dicke junge Frau, eine pummelige, dankbare Frau."


Bereits der Klappentext lässt erahnen, dass Jeremy irgendwie selbst am Tod seiner Schwester beteiligt ist. Durch einige Wendungen schafft es die Autorin dann etwa zur Hälfte des Buches, die Spannung zu steigern, und auch der Eindruck von Jeremy verändert sich noch einmal.

Das Ende war dann tatsächlich sehr überraschend und dramatisch - konnte aber die anfänglichen Längen nicht vollends wieder gutmachen.

Persönliches Fazit: Ein langatmiger Anfang. Wer aber durchhält, wird mit einer ausgetüftelten und letztlich auch spannenden Crime-Story belohnt. Ich frage mich allerdings, wie man auf diesen Buchtitel gekommen ist, denn den finsteren See hat die Autorin nur ganz kurz nebenbei eingebracht. Schade!
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Bibliografie:

Autorin: Julie Cameron
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3-442-49387-6
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 21.06.2023
Seitenanzahl: 416
Format: Print: 12,00 € / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Daniela
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © penguinrandomhouse 


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